Episode 244: Interstellar – Christopher Nolan between Science and Fiction
2014 hatte Christopher Nolan ohne jeden Zweifel sein Blockbusterzenit erreicht. Zwei Jahre zuvor hatte er mit The Dark Knight Rises seine Batman-Trilogie abgeschlossen, vier Jahre zuvor hatte er mit Inception neu definiert, wie Blockbuster Raum und Zeit erzählen kann. Die Sterne schienen das Limit zu sein… und so dachte sich der damals von Kritik wie Publikum gefeierte Kultregisseur “Why not?”, und ab ging es in den Weltraum.
In Interstellar erzählt Nolan also von der Reise ins All… und natürlich noch einiges mehr: Eine Erde, die vom Untergang bedroht ist, eine Truppe heldenhafter Astronauten, die in den Weiten des Weltraums nach einem potentiellen neuen zu Hause suchen, ein Vater, der dafür seine Tochter zurücklassen muss, ein Wurmloch, dass sie durchqueren, ein schwarzes Loch, dass sie umkreisen müssen… und natürlich auch irgendwann im Laufe des Films betreten werden. Eine ganz eigene Science Fiction Vision, in der das Wort Science groß geschrieben werden soll. Ob Nolan dies gelungen ist, darüber waren sich Kritik und Publikum und Fachwelt damals wie heute uneinig.
Johannes, wir haben schon öfter über Nolan geredet, sein Frühwerk wie seinen aktuellen Film. Interstellar – irgendwo dazwischen – wurde uns von unserem Zuhörer David ans Herz gelegt. Wo siehst du ihn in Nolans Gesamtwerk stehen?
: Podcast: Der mussmansehen Podcast - Filmbesprechungen Episode: Episode 244: Interstellar – Christopher Nolan between Science and Fiction Publishing Date: 2025-09-03T08:22:53+02:00 Podcast URL: https://podcast.mussmansehen.de Episode URL: https://podcast.mussmansehen.de/2025/09/03/episode-244-interstellar-christopher-nolan-between-science-and-fiction/
Johannes Franke: Das ist kein Dokumentarfilm. Das ist tatsächlich einfach ein narrativer Film, der mir eine Geschichte erzählen soll. Und um die Geschichte am Ende erzählen zu können, muss er eine Schippe drauflegen. Und zwar an Stellen, wo man denkt, Ja, hier, aber das funktioniert ja jetzt wirklich nicht mehr.
Florian Bayer: Es ist einfach das Fiction in Science Fiction.
Johannes Franke: Genau. Do not go gentle into that good night. Old age should burn and rave at close day. Rage, Rage against the Dying of the light. The wise men at their end know Dark is right. Because their words had forked No lightning, they. Do not go gentle into that good night.
Florian Bayer: WENN EIN Mitte-Uhr-Gay ist.
Johannes Franke: Das haben die Zuhörer nicht gehört, Wir haben nur die ersten drei Zeilen abgespielt. Wenn ihr das Ganze Gedicht hören wollt, dann hört noch bis zum Ende mit, Das ist mein Clickbait für heute.
Florian Bayer: Und damit herzlich willkommen zu einer neuen Episode vom Muss-Man-Sehen-Podcast. Hallo Johannes.
Johannes Franke: HALLO Floor, Willkommen hier in meiner Küche, mal wieder sunny, Sunny, wie sie ist. Ja,
Florian Bayer: endlich sunny.
Johannes Franke: Ja, der Sommer hat ganz schön auf sich warten lassen, aber gut, Endlich ist er wieder da und wir gucken uns... Sonne im ganz anderen Kontext an, nämlich im Kontext von Schwerelosigkeit und Sauerstoffarm.
Florian Bayer: Und viel zu viel Schwere, natürlich auch. Nicht die Schwerelosigkeit ist das Problem, wie wir in diesem Film lernen werden, sondern die Gravitation.
Johannes Franke: So viel Philosophie.
Florian Bayer: Das Gegenteil von Schwerelosigkeit. Die Schwermut, Die ist das Problem.
Johannes Franke: Flora.
Florian Bayer: Wir reden heute über Interstellar aus dem Jahr 2014. Mittlerweile auch schon über zehn Jahre alt. Von Christopher Nolan.
Johannes Franke: Richtig. Und es IsT ein... Publikumswunsch, Was euch immer wieder dazu animieren soll, uns einfach, Publikumswünsche zu schicken.
Florian Bayer: Und nicht nur ein Publikumswunsch, sondern zwei Publikumswünsche. Den Film haben sich nämlich sowohl Dennis Münte via Spotify als auch Florin Lamprecht via YouTube gewünscht.
Johannes Franke: On popular demand, wie man so schön sagt.
Florian Bayer: Und dem gehen wir gerne nach, zumal wir schon öfter über Nullen geredet haben. Letztes Jahr haben wir unser Oppenheimer Barbie-Marathon gemacht. Barbenheimer. Und wir haben auch schon über Memento geredet. Und ich glaube, Wir haben bestimmt beide starke Meinungen zu einem Film, zu dem man eigentlich nur eine starke Meinung haben kann. Zumindest, wenn man sich anschaut, wie der Film, so die Jahre über rezipiert wurde. Und ich würde einfach mal starten mit einem kleinen Text, den ich dafür geschrieben habe. 2014 hatte Christopher Nolan ohne jeden Zweifel sein Blockbuster-Zenit erreicht. Zwei Jahre zuvor hatte er mit The Dark Knight Rises seine Batman-Trilogie abgeschlossen. Vier Jahre zuvor hatte er mit Inception neu definiert wie Blockbuster. Blockbuster, Raum und Zeit erzählen können. Die Sterne schienen das Limit zu sein. Und so dachte sich der damals von Kritik wie Publikum gefeierte Kultregisseur, Why not? Und ab ging es in den Weltraum. In Interstellar erzählt Nolan also von der Reise ins All. Und natürlich noch einiges mehr. Eine Erde, die vom Untergang bedroht, ist. Eine Truppe heldenhafter Astronauten, die in den Weiten des Weltraums nach einem potenziellen neuen Zuhause suchen. Ein Vater, der dafür seine Tochter zurücklassen muss. Ein Wurmloch, das Sie durchqueren, Ein schwarzes Loch, das sie umkreisen müssen. Und natürlich auch irgendwann im Laufe des Films betreten werden. Eine ganz eigene Science-Fiction-Vision, in der das Wort Science großgeschrieben werden soll. Ob Nolan dies gelungen ist, Darüber waren sich Kritik und Publikum und Fachwelt damals wie heute uneinig. Johannes, Wir haben schon öfter über Nolan geredet. Ja. Sein Frühwerk wie seinen aktuellen Film. Interstellar? Irgendwo dazwischen, eher so ein bisschen nach hinten raus. Wurde uns von unserem Zuhörer David ans Herz gelegt. Wo siehst du diesen Film? In Nolans? Gesamtwerk stehen?
Johannes Franke: An genau Neunter Stelle.
Florian Bayer: Das war eine schrecklich sachliche Antwort für einen Film, der sagt, Love ist die Answer.
Johannes Franke: Es ist ein Neunter Film. Also, es ist einfach mal an Neunter stelle und das war's.
Florian Bayer: Aber wenn du jetzt eine Nolan-Tierlist machen, würdest, Was so beliebt, ist im Internet, so ganz klassisch. Von S bis F, Wo würdest Du auch im Verhältnis... zum, also nicht im Verhältnis zur gesamten Filmgeschichte, sondern eher im Verhältnis zu Nolans. Gesamtwerk, Das Ding einordnen, womit wir das Fazit schon ein bisschen vorweg nehmen, aber scheiß drauf, wir machen das heute einfach mal.
Johannes Franke: Ja, genau in der Mitte irgendwo, oder? Also, es ist irgendwie so, ja, gut, Nolan ist immer irgendwie gut, auf eine bestimmte Art und Weise, Nolan bringt immer etwas mit, was mich interessiert, aber auf der anderen Seite auch, so Themen, wo ich denke, oder Umsetzungen, wo ich denke, ja, weiß ich nicht, hat er schon an einer anderen Stelle besser gemacht.
Florian Bayer: Ich habe zu dem Film eine sehr starke Meinung, aber auch eine sehr merkwürdige Meinung. Die weicht, glaube ich, ein bisschen vom Gros der Kritik ab. Also, es gibt ja keinen Gros der Kritik, weil sich alle so uneins waren. Ich finde, Dieser Film hat über die meiste seiner Laufzeit das Potenzial, der beste Nolan-Film überhaupt zu sein.
Johannes Franke: Und dann geht er ins Wurmloch.
Florian Bayer: Und dann verkackt er es am Ende aber so richtig. Und diese Fallhöhe ist natürlich total Krass von wow. Nolan schafft es zu Inception, nochmal einen Draufzusetzen hin zu wow. So viel Camp. Und ich glaube, das liegt daran, dass Nolan, dem immer vorgeworfen wurde, keine Emotionen zu haben, Hier überkompensiert. Und das geht voll in die Hose, weil er hat trotzdem keine Emotionen drauf. Und alles, was er hier versucht, mit Emotionen zu machen, Haut überhaupt nicht hin. Bis zum Schluss, wo wir am Ah, ah. Eine Dämmsel in Distress-Story haben und denken, wie passt die hier rein? Und das macht überhaupt keinen Sinn mehr. Und das ist wirklich tragisch, weil der Film hat, so viel Großes zu bieten.
Johannes Franke: Ja, ja, hat er. Aber wenn du den Vergleich zu Inception gibst, ich muss sagen, dass Inception mich auch zu kalt zurückgelassen hat, Was viel an dem Nolan-Problem der Emotionen liegt. Deswegen würde ich ihn gar nicht so sehr vor oder nach Inception stellen wollen. Inception ist vielleicht einer der Großen in der Rezeption, aber nicht unbedingt meiner größten. Ich finde Memento immer noch richtig, richtig, richtig toll.
Florian Bayer: Aber ich glaube, man muss ein bisschen unterscheiden. Zwischen Nolan,
Johannes Franke: dem Indie-Register,
Florian Bayer: und Nolan, dem großen Blockbuster-Register. Auch gerade, weil das, was Nolan für das Blockbuster-Kino gemacht hat, wirklich ohne jeden Zweifel groß ist. Weil Nolan hat es geschafft, Natürlich ist es so ein bisschen dieses Thinking-Man-Action-Klischee, was auch die Wachowskis einige Jahre vor ihm schon gemacht haben. Wir machen jetzt Blockbuster. Blockbuster und geben denen einen philosophischen Anstrich. Und alle sagen, wow, ich bin so intelligent. Und gleichzeitig kann ich trotzdem Popcorn, futtern und große Explosionen sehen. Nolan hat da wirklich viel dafür gemacht und hat damit wirklich große Blockbuster geschaffen. Deswegen würde ich die Blockbuster fast so ein bisschen separat zu seinem Frühwerk nehmen, weil ich das Frühwerk tendenziell auch mehr schätze, einfach, weil ich ein prätentiöser Filmkritiker bin. Und ich finde, was seine Blockbuster betrifft, da gibt es halt die großen Drei. Und das sind meiner Meinung nach The Dark Knight, Inception und eben Interstellar. Aber Interstellar verkackt es dann irgendwann.
Johannes Franke: Okay, und ab wann und warum ist das verkackt, das werden wir jetzt mal besprechen müssen. Und vielleicht gehen wir dafür in die Anfänge dieses Films. Woher kommt der Film? Er kommt nicht ursprünglich von Christopher Nolan.
Florian Bayer: Nein, wenn wir von Christopher Nolan Filmen reden, reden wir ja auch ganz oft von Jonathan Nolan Filmen. Aber dieser Film kommt auch Original nicht von Jonathan Nolan, sondern von...
Johannes Franke: Lydia Obst und von...
Florian Bayer: Kip Thorne, ein Astrophysiker. Der einen Science-Fiction-Film machen wollte, in dem Science Großgeschrieben wird.
Johannes Franke: Und Kip Thorne ist tatsächlich auch im Projekt ganz, ganz, ganz bis zum Schluss geblieben. Über den Schluss hinaus verteidigt er immer wieder diesen Film in jeglicher Form. Ja. Worüber wir viel reden müssen.
Florian Bayer: Werden wir auf jeden Fall. Ich hoffe, du hast dein. Astrophysik-Studium nachgeholt, um darüber reden zu können. Natürlich,
Johannes Franke: absolut. Ich habe alles da und zwar alles im Kopf und nicht auf Papier oder sowas. Ich werde nicht auch irgendwas ablesen. Oder so.
Florian Bayer: Und du hast es auch zu 99 Prozent verstanden.
Johannes Franke: Natürlich. ich. Außerdem ist da noch Steven Spielberg, Muss man dazu sagen.
Florian Bayer: Der hängt da auch mit drin. Kip Thorne und Linda Obst kannten sich von Contact. Das war nämlich auch so ein Film, der versucht hat, Science Großzuschreiben im Science Fiction von Robert Zemeckis mit Jodie Foster in der Hauptrolle. Kip Thorne ist ein Astrophysiker, Aber auch einer, der immer so einen halben Fuß im Filmbusiness drin hatte und der Filme beraten hat und der auch versucht hat, eben genau Physik der breiten Masse nahe zu bringen, Ohne dass das seinen wissenschaftlichen Beruf schaden würde. Und der hat Linda Obst gesagt, hey, ich hab hier was, wo es um Naja, um meine Theorien eigentlich geht. Kip Thorne hat sich nämlich sehr viel gestritten mit anderen Physikern. Und wenn es um Astrophysik geht, dann ist es auch absolut legitim, weil die streiten sich. Weil es gibt Theorien und ganz viel ist noch sehr abstrakt und theoretisch. Und man weiß vieles nicht, wie Zeit und Raum miteinander funktionieren, wie Wurmlöcher funktionieren und so weiter. Und Kip Thorne hat gesagt, das ist meine Theorie, wie sich die Raumzeit verzerrt. Und daraus würde ich gerne mal einen Film machen.
Johannes Franke: Und ihr da draußen, die ihr... Alle Entscheidungen dieses Films verteidigen wollt, müsst euch das gut merken, dass es eben noch viel gestritten wird. Damit können wir plor nachher niederlegen, wenn er uns erzählt, dass das alles völliger Quatsch ist. physikalisch.
Florian Bayer: Das werde ich nicht tun.
Johannes Franke: Verdammt, Ich werde es tun.
Florian Bayer: Und dann haben Sie Steven Spielberg, der FON gesehen hat. Und zwar hat FON damals in Kalifornien am Institute for Technology unterrichtet. Und Steven Spielberg Spielberg war da und hat das gehört, wie Thorne seine Ideen ausgebreitet hat. Wie sehen Wurmlöcher aus? Was passiert mit dem Raum? Was passiert mit der Zeit? Und so weiter. Und er fand das total geil. War damals tatsächlich so ein bisschen in Indiana Jones? Fortsetzung? Die aktuellste, nämlich das Königreich des Kristallschädels, involviert. Und der wollte das aber inszenieren. Der hat gesagt, das könnte man machen. Und ich hätte daran Interesse und hat gesagt, lass uns doch. Jonathan Nolan mit ins Boot holen. Der kann sowas gut schreiben. Und dann haben die auch tatsächlich schon einiges gemacht. Und zwar haben die vor allem recherchiert. Sprich, Die haben Wissenschaftler genommen. Und es gibt eine witzige Geschichte von einem späteren großen Kritiker, der Physik des Films, nämlich David Grinspoon. Einer von denen, die sich so am Prominentesten geschrieben haben, Alles Bullshit. Und der hat gesagt, naja, es war sau witzig. Steven Spielberg ist gekommen. Wir waren da im Caltech-Kampf. Und dann kam Steven Spielberg und hat gesagt, wir haben da eine Filmidee und wir brauchen Ideen, Wir brauchen Brainstorming und setzt euch doch mal alle zusammen. Und dann saßen Wissenschaftler verschiedenster Disziplinen, nämlich nicht nur Astrophysiker, sondern auch Astrobiologen, Auch Psychologen saßen zusammen und haben drüber debattiert, wie sich so eine Story entwickeln könnte. Und die haben das ganze Ding aufgenommen, Filmmacher, Um dann halt irgendwie so eine Blaupause, ein bisschen auch zu haben. Grinspoon sagt, er weiß es nicht mehr genau, Aber es kann sein, dass Stephen Hawking auch mal vorbeigeguckt hat.
Johannes Franke: Ich weiß es nicht mehr, so, aber Stephen Hawking war vielleicht dabei. Wie kann man das vergessen?
Florian Bayer: Und es gab nämlich tatsächlich die Idee, dass es auch ganz viel so ein bisschen einen Stephen Hawking plot gibt. Nämlich, dass der... Dass einer von den Charakteren, die in den Weltraum reisen, Diese Disability von Hawking hat. Und dass ihm quasi die Erfahrung im Weltraum wie auch immer irgendwie hilft. Aus dem Ding wurde überhaupt nichts. Aus der ganzen Geschichte mit Spielberg, Aus diesen ganzen Beratungen usw. Weil Spielberg irgendwann gesagt hat, Paramount, Leck mich. Ich bin jetzt weg und zwar bei Disney.
Johannes Franke: Spielberg ist 2012 aus dem Projekt ausgestiegen.
Florian Bayer: 2009 hatte er mit Dreamworks zu Disney gewechselt und Das war ein Paramount-Projekt Und so war er raus. Und dann hat Jonathan Nolan gesagt.
Johannes Franke: Da kenne ich doch jemanden. Ich habe da einen Bruder. Vielleicht könnte ich den Mal fragen. Mit dem habe ich schon den ersten Film gemacht. Die haben ja Memento. Wir haben in Memento wahnsinnig viel über Christopher Nolan und über Jonathan Nolan geredet. Wie die zusammen Ideen entwickelt haben, schon als Kinder. Und diese erste Idee von Memento irgendwie als Kurzgeschichte und gleichzeitig als Film entwickelt wurde. Und wie die einfach Ihr Leben lang im Grunde... SO Ping-Pong-Spielen mit Geschichten.
Florian Bayer: Jonathan Nolan hat an vielen Filmen von Christopher Nolan mitgearbeitet, teilweise uncredited. Aber er hat Drehbücher geschrieben. Er hat bei Batman Begins offensichtlich mitgeschrieben. Er hat bei Prestige geschrieben. The Dark Knight ist ganz viel auf seinen Mist gewachsen. Das heißt, es war einfach. Hollywood-Nepotism. So ganz banal. Und ausnahmsweise war es anscheinend mal umgekehrt, dass nicht Christopher gesagt hat, Ich nehme mal den Jonathan mit an Bord, sondern Jonathan hat gesagt, nehm den Christopher. Und Christopher Nolan hat gesagt, okay, zeig mal das Drehbuch her. Und hat einen Rutschtisch genommen.
Johannes Franke: Rutschtisch, Rutschtisch, Rutschtisch. Also natürlich die ganzen Grundlagen, die sie geschaffen haben, wissenschaftlicher Natur und so weiter, Das ist wahnsinnig wichtig gewesen. Aber man kann den Film nicht wiedererkennen. Also das ist was ganz anderes.
Florian Bayer: Kip Thorne saß daneben und hat gesagt, okay, okay, langsam, langsam, langsam, langsam. Zwei Regeln.
Johannes Franke: Ja, genau, Zwei Regeln. Ganz wichtig. Ganz, ganz wichtig.
Florian Bayer: Was ist das Erste?
Johannes Franke: Erstens sollte im Film nichts... Etablierten physikalischen Gesetzen widersprechen. Also das, was wir wirklich wissen, dürfen wir nicht über den Haufen werfen.
Florian Bayer: Zweitens, wenn es was gibt, was in die Richtung Spekulation geht, was natürlich irgendwann passiert bei Science Fiction, weil Leute, Ihr macht kein Science, Ihr macht Fiction, Dann soll das zumindest seine Grundlage in der Wissenschaft haben und in der wissenschaftlichen Spekulation. Und soll nicht einfach nur so irgendwelche Hirngespinste von irgendeinem Autoren sein.
Johannes Franke: Ja, genau. Also es darf kein Autor... Wild gehen mit Ideen, Sondern es müssen die Wissenschaftler wild gehen. Mit Ideen.
Florian Bayer: Und Thorne hat das Ernst genommen. Thorne hat nämlich Nolan einmal wirklich an die Wand gestellt und hat zu ihm gesagt, nein. Die werden nicht schneller als das Lichtreisen. That's impossible. Es gibt hier nichts, was über Lichtgeschwindigkeit hinausgeht.
Johannes Franke: Aber die haben echt, echt hart daran gekämpft. Also die waren nicht einfach nur einen Nachmittag damit beschäftigt mit dem Thema, Sondern das war ein Dauerthema und ein echtes Problem.
Florian Bayer: Die haben offensichtlich über Wochen diskutiert. Und Nolan wollte das einfach. Und Nolan war natürlich ein Tracky. Nolan wollte seinen Star Trek. Und wir fliegen schneller als das Licht. Und Thorne hat gesagt, nein, bitte. Es gibt Regeln. E gleich mc².
Johannes Franke: Und ich bin ihm total dankbar, muss ich sagen. Weil das wirklich einen Realismus und so einen begrenzten Handlungsspielraum aufmacht, der einfach wichtig ist, um auf den anderen Kram zu kommen, den wir ja dann im Film sehen, mit den Wurmlöchern und so. Absolut.
Florian Bayer: Also, ich bin durchaus bereit, sehr viele von den wissenschaftlichen Ansätzen in diesem Film zu verteidigen. Und auch, dass der Film des Seins wirklich ernst nimmt. Und es war so ein Trend, auch der damaligen Zeit, Und das hat sich auch sehr in die 2010er Jahre noch reingezogen. Mit anderen Filmen, dass sie angefangen haben, Science-Fiction-Filme zu produzieren und zu sagen, wir wollen versuchen, uns so nah, es geht an der Wissenschaft zu orientieren. Was sie manchmal ein bisschen übertrieben haben, Aber das hat auch Star Trek schon so gemacht, dass sie halt zu sehr drauf gepocht haben, wie wissenschaftlich ihr Film ist. Dann sagst du natürlich, Ja, Leute, wenn das absolut 100% wissenschaftlich wäre, was Ihr hier macht, dann würdet ihr keinen Film drehen, sondern dann würdet ihr ein Raumschiff... bauen, Dann werdet ihr Ingenieure und keine Künstler. Und dann würdet ihr das natürlich umsetzen, weil das ist total geil, wenn das möglich ist. Dann macht man daraus kein Kunstwerk, Sondern dann sorgt man dafür, dass wir mit Lichtgeschwindigkeit ins All fliegen und uns Essen projizieren können. Und so weiter.
Johannes Franke: Aber das bedeutet das nicht nur. Und ich glaube, dass der Film das beste Beispiel dafür ist, dass du nicht nur als Wissenschaftler landest. Am Ende, sondern dass du auch als Künstler in der Lage bist, die Wissenschaft zu füttern. Und das ist in diesem Fall. So passiert, dass Thorne ganz viel für die visuellen Effekte theoretische Gleichungen zur Verfügung gestellt hat. So Gleichungen, die dann ein Computerprogramm gefüttert haben, das dann wiederum das Aussehen des Schwarzen Loches geklärt hat. Ja. Wie sieht Sowas aus? Und wie sieht dieser glühende Rand aus, den wir jetzt im Film sehen? Und der ist wissenschaftlich wohl so korrekt, dass zwei wissenschaftliche Paper in Magazinen veröffentlicht wurden. dazu, weil neue Erkenntnisse aus diesen Gleichungen entstanden sind.
Florian Bayer: Das gemeine Filmpublikum, mich eingeschlossen, hat damals drauf geguckt und gesagt, das sieht doch kein schwarzes Loch aus. Das ist doch doof. Ein schwarzes Loch ist... Ein tiefer Schlund. Und wir wissen doch, wie das aussieht. Wir haben das doch bei Disney, Das Schwarze Loch. Und dann hat Kip Thorne gesagt, nee, nee, Moment mal. Hier sind die Formeln, Die sagen, dass ein schwarzes Loch genau so auszusehen hat.
Johannes Franke: Das ist toll. Und ich mag es visuell total, muss ich sagen. Ich liebe das, wie das da geschieht.
Florian Bayer: Es ist super gemacht. Es ist natürlich voll gewaltig. Also gewaltig ist vieles, was in diesem Film gezeigt wird. Aber es hat halt diese wissenschaftliche Grundlage. Das betrifft ja auch die Modelle, die sie für die Raumschiffe haben. Nolan war bei der NASA. Und bei SpaceX, Das war damals, bevor Elon Musk durchgeknallt ist.
Johannes Franke: Ich glaube, der war schon immer durchgeknallt.
Florian Bayer: Aber damals wusste man es noch nicht so. Damals war er noch ein sympathischer Bond-Bösewicht. Und dann haben Sie sich angeguckt, wie die Dinge aussehen und haben diese Raumfahrzeuge, die wir in dem Film sehen, Die Prominenteste ist die Endurance, Diese große Raumstation, haben die versucht, darauf zu basieren. Und diese Detailtreue der Technik, Die spürt man auch. Wenn sie sich auf dieser Raumstation bewegen und dann wird gezeigt, wie die Schwerkraft initiiert wird, Dann wird gezeigt, was diese Drehung bedeutet, was das mit Ihnen macht. Es wird gezeigt, wie Ihnen schlecht wird, Den gestandenen Raumfahrern, Wie die Halt wirklich Probleme damit haben. Und das ist schon beeindruckend. Und ich gebe nicht vor, Ahnung von Weltraumarchitektur zu haben oder von Astrophysik. Ich habe davon keine Ahnung. Ich bin da wirklich kein Experte. Aber ich glaube, ich spüre, wenn etwas mit sehr viel Liebe zum Detail Hm. Und wenn auf Kleinigkeiten geachtet wird, und dann muss ich das gar nicht zu 100% verstehen, dann reicht das schon, um so ein Gefühl von Authentizität bei mir zu erzeugen.
Johannes Franke: Dieser Film ist so viel mit wissenschaftlich korrekten Sachen oder zumindest den Anschein erweckenden Sachen gespickt, dass man als Zuschauer dazu neigt, Nicht nur als gemeiner Zuschauer, sondern eben auch als Wissenschaftler. Oder so, das Ganze mehr als Dokumentarfilm einsortieren zu wollen. Ja. Was ein ganz schrecklicher Move ist.
Florian Bayer: Ja, und dann fängt man nämlich an, es zu ernst zu nehmen. Und dann fängt man mit dem Nitpicking an.
Johannes Franke: Und dann wird es schwierig. Also, ich habe natürlich ganz viel Nitpicking aufgeschrieben und so. Aber am Ende, und das schicke ich vorweg, obwohl ich das Nitpicking gerne durchgehen würde, weil es immer Spaß macht. Das ist kein Dokumentarfilm. Das ist tatsächlich einfach ein narrativer Film, der mir eine Geschichte erzählen soll. Und um die Geschichte am Ende erzählen zu können, muss er eine Schippe drauflegen. Und zwar an Stellen, wo man denkt, Ja, hier, aber das funktioniert ja jetzt wirklich nicht mehr.
Florian Bayer: Es ist einfach das Fiction in Science Fiction. Genau. Du erzählst eine spekulative Geschichte, du kannst dich an der Physik orientieren. Und Physik ist auch viel Spekulation, wenn es um solche Sachen geht. Das heißt, Es gibt nämlich auch zu den Pick-up-Punkten und auch zu den Kritiken, dass das nicht funktionieren würde, Dass das falsch wäre, gibt es auch Antworten. Wissenschaftlerinnen streiten sich darüber, Ob das richtig ist in dem Film und ob nicht.
Johannes Franke: Und da macht der Film das richtig. Das sind nämlich die... Unsicherheiten So weit nach hinten verlegt, dass wir so weit out of Reach sind, dass Wissenschaftler nicht beweisen können, dass das falsch ist.
Florian Bayer: Ich bin tatsächlich ausgestiegen, um den Namen einmal zu nennen. Als ich die Arbeit von Dr. Ikyot Singh Kohli von der York University gelesen habe, das war das Letzte, was ich gelesen habe, der gesagt hat, okay, es gibt die und die und die Kritik an dem Film. Und jetzt zeige ich euch, warum die Kritik falsch ist. Und dann kommen Formeln. Dann kommen wirklich Formeln. Und ich habe das Gelesen und dazwischen immer noch so ein bisschen so zum Greifen, so als Stroheim. Für mich steppen, gibt es so ein bisschen Erklärung und deswegen ist es so. Aber es war dann einfach mehr eine Facharbeit als ein Filmessay, und ich war raus.
Johannes Franke: Wie krass. Sag mal, willst du eigentlich Tee? Wir lassen uns mal ganz in Ruhe hier Tee Trinken und gucken, Ob wir Physik verstehen.
Florian Bayer: Es ist halt so viel. Also die Wurmlöcher sind was Großes.
Johannes Franke: Ich würde es mal einsortieren wollen. Ich würde mal gucken, dass wir drei Sachen haben, drei Schubladen. Einmal wissenschaftliche Wahrheiten, Das sind bewiesene physikalische Gesetze, auf denen das alles beruht. Ob man das, was geschieht, darin einsortieren kann oder ob es eine fundierte Vermutung ist. Also, dass Wissenschaftler sagen, ja, das ist das, was wir glauben oder was eine Theorie unter mehreren ist, die man ernst nehmen kann. Und das Dritte ist dann im Bereich der Spekulation. Konzepte, die zwar irgendwie aus realen wissenschaftlichen Erkenntnisse abgeleitet sind, aber weit davon entfernt sind, bewiesen oder auch irgendwie nur testbar zu sein. Diese drei Sachen sind für mich sozusagen wichtig. Passt das in eine dieser Sachen rein oder reißt das irgendwo anders hinaus? Und da hätten wir einfach die vielen verschiedenen Teile des Films. Du wolltest jetzt mit womit anfangen?
Florian Bayer: Fangen wir mal mit den Wurmlöchern an. Vielleicht die Wurmlöcher und das schwarze Loch, so als die großen Themen. Wurmlöcher sind sehr spekulativ.
Johannes Franke: Naja. Aber ich würde es eher nicht in die Spekulation rein tun, sondern in die fundierte Vermutung.
Florian Bayer: Die Fundierte Vermutung. Also, dass Wurmlöcher existieren könnten, Das steht außer Frage. Es gibt einen Autoren, der im Tagesspiegel, was geschrieben hat, Bernhard Schutz. Der hat unter Kip Thorne promoviert. Und der schreibt, um Wurmlöcher zu erzeugen, benötigt man negative Energie.
Johannes Franke: Und vor allem, um sie stabil zu halten. Das ist das Eigentliche.
Florian Bayer: Und die gibt es nicht in der klassischen Physik. Die gibt es in der Quantenphysik. Da sieht es anders aus. Schaut man sich ein Quantenfeld genauer an, ich zitiere, Gibt es dort winzige Fluktuationen, Die negative und positive Energie haben. Das heißt, es gibt irgendwie diese Möglichkeit. Allerdings gibt es eben auch immer noch diese große Barriere. Wir haben unsere Welt, unsere Makrowelt und wir haben diese Nanowelt. Und um wirklich ein Wurmloch bauen zu können, müsste man halt irgendwie schaffen, diese Welten zu vereinen. Und das ist der Punkt, wo es spekulativ ist, Weil keiner weiß, wie das gehen könnte. Nochmal ein Zitat von Schutz. Und vor allem, ob wir so ein Wurmloch überhaupt beherrschen könnten. Schutz, sagt, Es ist nicht ausgeschlossen, aber es ist komplett Zukunftsspekulation.
Johannes Franke: Das Ding ist, dass so ein schwarzes Loch, wenn man es berechnet, sofort wieder in sich zusammenfällt. Also schneller zusammenfällt, als dass auch nur ein Lichtpartikel hindurch fliegen könnte.
Florian Bayer: Genau, David Grinspoon, Um den zu nennen, Den werden wir wahrscheinlich noch ein paar Mal hören, Weil der gehört zu den prominentesten Kritikern dieses Films. Der hat gesagt, ja. Vorstellbar, dass es ein Wurmloch gibt. Die Überlegung, dass du da durchreisen könntest, absolut ausgeschlossen. Und zwar, weil du einfach zerrissen würdest. Das Ding würde dich komplett perforieren. Goodbye.
Johannes Franke: Das Interessante daran ist ja, dass der Film auch die Informationsvermittlung durch Wurmlöcher Hindurch nach vorne bringt. Das ist wiederum ein Teil, den ich umso interessanter finde. Weil natürlich, ich als Person kann da nicht durch. Ein Raumschiff kann da nicht durch. Aber Informationen könnte durch. Auf Licht gespeicherte Informationen. Wenn wir es schaffen, ein Wurmloch, ein bisschen zu stabilisieren. Und wenn es nur so, weiß ich nicht, Fünf Lichtpartikel schnell durchpassen, kann man Informationen schicken. Von einer Seite des Universums zur anderen Seite des Universums. Ich hoffe, ihr habt den Film gesehen und habt euch dieses Papier, da angeschaut. Das gibt es auch in ganz vielen anderen Filmen. Ja,
Florian Bayer: jedes Mal einen Schnaps trinken,
Johannes Franke: wenn irgendein Film ein Wurmloch erklärt,
Florian Bayer: in dem Papier gefaltet wird. Und es ist ein Science-Fiction-Film. Echt jetzt, Wir sollten in einer papierfreien Welt leben, in der Zukunft. Warum falten die immer noch Papier, um Wurmlöcher zu erklären? Ich verstehe es nicht.
Johannes Franke: Vor allem muss ich sagen, diese Szene ist so, ja, Cooper weiß das doch. Warum muss jetzt Cooper erklärt? bekommen,
Florian Bayer: wie ein schwarzes Loch und wie so ein Wurmlauch funktioniert? Kein Papierfalten. Ich finde, jeder Science-Fiction-Film sollte grundsätzlich verboten werden. Verboten. Wenn er Wurmlöcher, erklärt, indem er ein Papier faltet. Ich habe es so oft gesehen, ich will es nicht mehr sehen. Wirklich nicht.
Johannes Franke: Und dann dieser stift dadurch und guck mal hier. Ich war auch so, ich habe so gestöhnt, als ich das gesehen habe, weil ich gedacht habe, Oh Nolan, Du hast so viele tolle Ideen und jetzt das, sich darauf zurückzuwerfen, ist echt ein bisschen schwach. Aber egal, also Ihr kennt das, Es gibt dieses Blatt Papier, das wird einmal gefaltet, Dann wird ein Stift durchgesteckt und dann sind zwei sehr weit entfernte Teile dieses Papiers plötzlich verbunden. Und wir können also theoretisch von einem Ende des Universums... Zum anderen Ende des Universums, wo wir nie hinkommen, würden, Wenn wir physikalisch dahin fliegen würden, könnten wir theoretisch Informationen senden, innerhalb von kürzerer Zeit. Ja. Wenn wir es schaffen, würden, Sowas stabil herzustellen und es beherrschen könnten und es nicht den Rest des Weltraums auffrisst.
Florian Bayer: Ja, und wir irgendwas durchschicken können, ohne dass es zerrissen wird, was halt keine Information ist. Ja, genau. Oder irgendwen. Wie viele Katzen und Hunde müssen sterben, Die sagen, nee, wir lassen das dann doch lieber mit dem Wurmloch, Da schicken wir nicht noch was Lebendiges rein.
Johannes Franke: Wahrscheinlich, so Affen oder Hunde wie bei der Raumfahrt am Anfang.
Florian Bayer: Kommen wir mal zur nächsten großen interstellaren Erscheinung. Schwarzloch.
Johannes Franke: Das Schwarze Loch, ja.
Florian Bayer: Das schwarze Loch gibt es auf jeden Fall. Schwarze Löcher gibt es. Wie funktionieren Schwarze Löcher? Auch hier gibt es offensichtlich viele Diskussionen, Was richtig ist, was falsch ist und was vernünftig dargestellt wird. Eine der größten Kritiken an dem Film war, Dass die Planeten, die in der Nähe vom Schwarzen Loch sind, Das wird auch richtig erzählt, haben eine extrem hohe Schwerkraft. Gravitation, die die Zeit schneller vergehen lässt, Langsamer vergehen lässt, als außerhalb. Und einer der wichtigsten Kritikpunkte ist, um diese Zeitverschiebung zu erzeugen, die wir hier haben, nämlich, dass eine Stunde mehrere Jahre ist, müsste der Planet so nah am Loch sein, müsste die Gravitation so groß sein, dass es den Planet zerreißen würde. Der könnte gar nicht existieren. Die Nähe, die er haben müsste. Am schwarzen Loch, macht es eigentlich unmöglich, dass das in der Form ist. Und wenn das Phänomen auftritt? Und wenn es irgendwie schlüssig ist, dann reden wir hier eher so von, Du verlierst 30 Sekunden innerhalb von einem Jahr oder so. Und nicht von, Du bist eine Stunde da und dann sind sieben Jahre vergangen.
Johannes Franke: Genau. Das ist wirklich etwas, worüber, die auch viel gestritten haben, wo Nolan mit Thorne viel gestritten hat. Und Thorne, das aber dann schon auch als Herausforderung gesehen hat und versucht hat, ein System zu errechnen, in dem das tatsächlich auch nur annähernd so möglich ist. Und er hat seine Ausflucht gefunden, Er hat das auch veröffentlicht in seinem riesigen Buch, was er dann über den Film geschrieben hat, Aber das ist eine höchst unwahrscheinliche und recht spekulative Sache. Das wird wohl so nicht passieren.
Florian Bayer: Ichi, Yotsinkoli, den ich vorhin schon genannt habe, der mit dem Paper mit den ganz vielen Formen, Der hat gesagt, ja, die Leute, die das kritisieren, Die betrachten alle nicht rotierende schwarze Löcher. Aber wenn wir uns schwarze Löcher anschauen, Die haben eine Bewegung offensichtlich in sich. Und wenn ein schwarzes Loch extrem schnell, schnell, schnell, schnell, schnell rotieren würde. Formel, Formel, Formel, Formel. Seht ihr, Es ist möglich.
Johannes Franke: Ja, okay. Ja, es ist möglich.
Florian Bayer: Keine Ahnung, Ich weiß nicht, ob er recht hatte. Vielleicht hat er einfach nur Bullshit gemacht. Vielleicht hat er zu jetgpt gesagt, kannst du mir mal ein paar Formeln aufschreiben, die extrem intelligent nach Astrophysik aussehen. Ich möchte dir einen Text einbauen, wo ich Kip Thorne und Christopher Nolan verteidige.
Johannes Franke: Oh schön. Also, es ist theoretisch irgendwie irgendwo annähernd möglich, aber sehr unwahrscheinlich. Und das Problem, was da noch dazu kommt, ist, wenn... Das auf diese Art und Weise aufgebaut ist, Wäre dieser Planet nicht im geringsten lebensaufnahmefähig. Also der wäre so toxisch, Da würde so viel Strahlung umherirren, die jeden sofort töten würde. Keine Chance. Du könntest auf diesem Planeten nicht in der Form dann landen und das ordentlich machen, was da ist.
Florian Bayer: Das Wahrscheinlichste ist, Und das haben die meisten Wissenschaftler gesagt, unter anderem Phil Plait, Das Ding würde einfach ins schwarze Loch einfallen.
Johannes Franke: Ja,
Florian Bayer: genau. Das wäre einfach plopp weg. Pflup. Und selbst wenn nicht, dann würde es halt sich auflösen. Und dann Das noch weniger Extreme ist halt, Es ist alles so verseucht, dass du da nicht leben kannst. Du kannst nicht erwarten, dass das dein neues Zuhause ist.
Johannes Franke: Also auch die Idee, allein sozusagen als Wissenschaftler anzunehmen, dass da eine habitable Zone sich entwickelt. Und dass die irgendwie auch eine dauerhafte Lösung ist für... Die Menschheit. Direkt am schwarzen Loch. Ich weiß nicht, ob das irgendwie... Vielleicht stellt sich auch in ein paar Jahrhunderten heraus, dass wir auch gerade eigentlich in einem schwarzen Loch leben. Und dass es bei uns eben auch gerade eigentlich so knapp davor ist. Wer weiß, wer weiß. Aber jetzt auch nach heutigem Stand, ja. Übrigens, nur zur Sicherheit, Wir kommen noch zum Film.
Florian Bayer: Wir kommen noch zum Film. Wir sind ja eigentlich schon so ein bisschen auch drin im Film.
Johannes Franke: Naja.
Florian Bayer: Was... Was für Science-Themen würdest du denn gerne noch ansprechen? Gibt es noch welche, die dir sehr am Herzen liegen? Weil ich finde Das schwarze Loch und das Wurmloch sind natürlich die großen Dinge in diesem Film.
Johannes Franke: Ja, diese Wellen auf dem Planeten kannst du vergessen. Nur zur Sicherheit. Also auf der einen Seite Knietief Wasser und auf der anderen Seite diese zwölf Kilometer hohen Wellen. Keine Ahnung, Wie viel das ist. Das funktioniert so in der Form. Naja. Eigentlich nicht. Wo ist das Wasser?
Florian Bayer: Aber es sieht Geil aus.
Johannes Franke: Aber es sieht Geil aus. Gefrorene Wolken kannst du auch vergleichen.
Florian Bayer: Die würden runterfallen, ne?
Johannes Franke: Ja, also gibt's alles nicht.
Florian Bayer: Da haben wir auch, Ich hab seinen Namen jetzt schon ein paar Mal gesagt, aber ich nenne ihn gerne nochmal. Da haben wir auch David Grinspoon, der gesagt hat... Was, David Grinspoon? Ja, David Grinspoon hat gesagt, die würden einfach runterfallen. Das funktioniert so nicht. Hey, Ihr habt hier einen Planeten mit großer Schwerkraft, ihr habt gefrorene. Wolken, Schwerkraft, Eis.
Johannes Franke: Genau, genau. Was ich noch interessant finde, ist dieses Slingshot-Manöver, was Sie machen, um sich da rauszuschleudern. Das ist tatsächlich etwas, was auch wirklich physisch schon verwendet wurde. In der Raumfahrt. Also, es ist tatsächlich möglich und auch nötig.
Florian Bayer: Dieser Gedanke ist so gruselig.
Johannes Franke: Ja, absolut. Absolut. Wenn du eine, du hast einen Null vergessen in der Berechnung und du bist krachen gegangen. Das war's. Vorbei mit dir. Also, das ist schon, aber dieses Slingshot-Manöver fand ich einfach sehr gut gemacht. Und sehr gut, auch erzählt und auch sehr realistisch.
Florian Bayer: Ja. War das Dein Nitpicking?
Johannes Franke: DAS ist, na, Mein Nitpicking kommt ja, also, was heißt Nitpicking?
Florian Bayer: Kommt während des Films.
Johannes Franke: Ja, kommt dann während des Films. Und ich würde dann diese fünfdimensionalen Wesen und so weiter, das darauf kommen würde, Wenn es dann so weit ist, würde ich sagen.
Florian Bayer: Albert Einstein dreht sich im Grab. Länge mal breite, mal Höhe.
Johannes Franke: Mal Zeit, weil er braucht Ja Zeit, um sich zu drehen.
Florian Bayer: Um das vielleicht noch kurz anzubringen. Der Film wurde viel kritisiert, aber der Film wurde auch viel gelobt von Leuten. Also Neil Degrasse Tyson ist natürlich ein No-Brainer, dass der den Film Cool findet als Populärwissenschaftler. Er liebt es auch sehr. Und er ist halt auch so ein Populärwissenschaftler. Er ist halt mehr Fernsehen als Wissenschaft. Auch das ist natürlich Quatsch. Aber der Film wurde dafür sehr gelobt. Der Film macht vieles richtig, Was die Stille im Weltall betrifft.
Johannes Franke: Ja, Total gut.
Florian Bayer: Ich liebe es, meine gute, Schöne Stille im Weltall zu hören.
Johannes Franke: Schön, ne?
Florian Bayer: Weil das ist es. Es wird kein Geräusch übertragen. Zumindest nicht so, wie wir es uns vorstellen. Es gibt keinen lauten Knall bei einer Explosion. Jedes Mal glücklich, wenn ich stille im Weltall höre.
Johannes Franke: Und er schneidet auch im richtigen Moment genau da raus, ne? Ja. Das finde ich auch ganz toll, weil er es andeutet. Wir haben das zum Beispiel als Mann, der stirbt, ne? Der hat seine Explosion. Wir sehen Sie im Ansatz, So drei, vier Frames. Hören das auch im Ansatz, Diese drei, vier Frames. Dann schneiden wir raus. Wir hören nichts mehr. Ja. Das ist toll.
Florian Bayer: Ganz Banale Sachen, wie der Tiefkühlschlaf. Wurde auch geguckt, Es ist okay, wie Sie es machen. Sie machen es nicht so, nicht so.
Johannes Franke: Ist nicht möglich, so in der Form.
Florian Bayer: Aber es wird dann geforscht und es könnte möglich sein.
Johannes Franke: Ja, aber auf eine andere Art und Weise. Also, man würde heute nicht, Man würde niemanden einfrieren in der Form im Sinne von Kristalle und so weiter. Sondern man würde einem Menschen eine Art Winterschlaf geben. Also, dass die Bedürfnisse des Körpers so weit runtergefahren sind auf ein Minimum. Dass sie noch da sind, aber eben wirklich nicht mehr viel. Verbraucht wird an Energie.
Florian Bayer: Genau, dass der Stoffwechsel einfach ausgebremst wird. Ich finde, sie machen das hier, Es wurde schon deutlich spektakulärer und unrealistischer gemacht in den Filmen.
Johannes Franke: Ja,
Florian Bayer: ich mag die Roboter. Ich finde, die Roboter sind, auch wenn ich es für unwahrscheinlich halte, das kommt, also? Ich finde es erstmal ganz spannend als Gegenentwurf zu sehr vielen Roboter-Darstellungen, die wir haben. Ich halte es für eher unwahrscheinlich, weil ich glaube, Diese Anthropomorphisierung von Robotern, Ich glaube, die wird man nicht so schnell aufgeben, einfach, weil es damit verbunden ist, dass Menschen sich wohler fühlen, wenn Sie was haben. Also diese Roboter, die nur so geometrische Formen sind, sehen Cool aus. glaube, Aber man würde sich dann doch für ein traditionelleres Design entscheiden, wenn man Leute so viele Jahre in den Weltraum schickt.
Johannes Franke: Das glaube ich auch. Und zum anderen glaube ich, dass diese Form, die der Film hat, sehr unpraktisch ist. Weil die kann zwar ein bisschen was, man sieht auch, was sie kann, Aber mir fallen sofort 20 Sachen an, Das sind einen, die es nicht kann in der Form. Ich finde,
Florian Bayer: die künstliche Intelligenz ist on point.
Johannes Franke: Die ist wirklich viel besser als alles andere, was mir jetzt sofort einfällt. Hal ist toll, so, aber aber das, was ich jetzt mit KI und so sehe und unserer Entwicklung, Das ist das, wo wir hingehen.
Florian Bayer: Vor allem, dass die Stimmen auch nicht so mechanisch klingen, sondern die Stimmen sind einfach mal menschlich.
Johannes Franke: Die Stimmen sind menschlich. Der hat keine Weltherrschaftsfantasien. Der ist einfach nur da, wenn man ihn braucht. Er hat Humor, wenn man ihn braucht. Und das war's.
Florian Bayer: Und er lässt sich leicht konfigurieren. Es gibt ein paar einfache Prompts wie... Fahre deinen Humor ein bisschen runter. Zieht Dir mal Weltherrschaftsfantasien. Das ist nämlich ganz toll, wenn der Roboter relativ früh sagt, oh, Und jetzt fliegen wir hoch in den Weltraum. Und ich habe ganz viele Menschen für meine Roboterkolonie, Ganz viele Sklaven.
Johannes Franke: Das ist toll. Es gibt wirklich schöne Momente mit dem Teil. Also, es ist schon wirklich gut. Ansonsten hält es halt die Fresse, weißt du? Das finde ich eigentlich echt entspannt, was sonst in anderen Filmen nicht so ist.
Florian Bayer: Und sie haben es geschafft, Die Roboter, Sie zeigen Roboter mit unterschiedlicher Persönlichkeit, aber Case und Tars unterscheiden sich von ihrer Persönlichkeit. Aber du merkst trotzdem noch, dass dasselbe Programm irgendwie so im Hintergrund arbeitet. Sie unterscheiden sich so von der Persönlichkeit, wie sich ZWEI Jet-GPT-Large-Language-Models unterscheiden würden, wenn man die Prompts ein bisschen anpasst. Und sagt, sei du mal ein bisschen lockerer und sei du ein bisschen introvertierter. Damit kommen wir jetzt wirklich rein in den Film, nämlich in die ersten 40 Minuten, wo wir gar nicht so viele Science-Fiction haben, sondern vor allem einen sterbenden Planeten.
Johannes Franke: Da kommt mein erstes Problem mit der Physik rein. Weil ich eigentlich, nicht Physik, in diesem Fall Biologie.
Florian Bayer: Du springst jetzt auf den Zug auf, von denen, die gesagt haben, das würde so nicht funktionieren. Erzähl, Leg los, Spring auf den Zug auf, Ich fahr mit. Alter,
Johannes Franke: Das ist doch völliger Quatsch. Eine einzige Krankheit, die alle Pflanzen auf dieser Welt vernichten, wird. Was für schlechte Biologen hast Du auf diesem Planeten, dass du besser in den Weltraum als auf deinem eigenen Planeten was schaffen kannst?
Florian Bayer: Ich fahr mit, weil das für mich noch nicht das Seinsding ist. Das ist für mich einfach ein sterbender Planet. Ich verstehe nicht, warum sie nicht tatsächlich einfach, weil der Film ist aus dem Jahr 2014, warum die einfach das Klima genommen haben?
Johannes Franke: Das ist nämlich das große Problem, was ich damit habe, weil eigentlich kann ich das auch schlucken. Ich kann auch sagen, okay, wer macht mir eine Voraussetzung? Und die ist gegeben und damit ist gut. Komme ich auch mit klar, weil ich ja Filme, auch, Du musst einem Film eine Grundlage geben und die musst du einem Zuschauer geben und sagen, Friss oder stirb. Wenn du damit nicht klarkommst, dann kommst du mit dem ganzen Film nicht klar, hast du keinen guten Abend. Also nimm einfach diese Grundlage und gut ist. Das Problem, was ich damit habe, ist, und weswegen ich anfange, darüber nachzudenken, ist, dass er sich mit diesem Problem nicht ordentlich auseinandersetzt. Er gibt dem keine drei Dimensionen. Es ist nicht in unserer Wirklichkeit geroutet, Weil unsere Wirklichkeit ist unser Umweltproblem, was wir haben, gerade. Das wäre easy gewesen, das zu extrapolieren und zu sagen, okay, Wir landen an der Stelle, die die Welt tatsächlich in Gefahr bringt, wo kein Mensch mehr hier leben kann. Dann ist der ganze Planet ein Wüstenplanet, weil wir Treibhaus und so weiter. Zum Beispiel. Es gibt ja so viele Möglichkeiten, aber dann eine Krankheit zu erfinden, die die Pflanzen umbringt.
Florian Bayer: Halte ich auch für eine etwas Lame Entscheidung. Ich kann damit leben, weil die Erklärung relativ wenig eine Rolle spielt.
Johannes Franke: Ja,
Florian Bayer: absolut. Sondern die Auswirkungen gezeigt werden. Und ich kann sehr gut damit leben, mir das auch einfach, als eine Klimawandelsvision darzustellen. Oder als eine Vision, wo es auch gar nicht so eine Rolle spielt, was passiert, ist, sondern wir sehen einfach, wie die Menschen darauf reagieren. Und das halte ich für ziemlich realistisch und ich finde es spannend. Also ich finde es toll, sie haben ja tatsächlich, sie haben auf Dokumentarisches zurückgegriffen. Wenn es was Dokumentarisches gibt, dann am Anfang dieses Films, wenn Sie nämlich aus The Dust Bowl zitieren, einer TV-Serie aus dem Jahr 2012, Wo es um das Leben der Menschen während der großen Depression der 30er Jahre ging. Und dann haben wir diese Farmer, die Halt erzählen, wie es aussah und wie es in ihren Häusern aussah und wie der Staub war. Und es werden so kleine Details genannt, und dann werden parallel die Filmhandlungsbilder gezeigt, die das aufgreifen.
Johannes Franke: Und das ist wirklich dokumentarisch, ne? Gab's damals wirklich, Die hatten wirklich so eine Krise und die Leute, die das erzählen, haben wirklich diese Erfahrung geteilt. Und das macht für den Film so wahnsinnig. viel, weil ich was Haptisches habe, weil ich das Gefühl habe, das stimmt alles, das ist irgendwie, hat seine Wurzeln in der Wahrheit und in der Geschichte. Und das macht total viel für den Film.
Florian Bayer: Ich glaube, ich kann auch mit diesem Krankheit leben, weil Nolan wird oft vorgeworfen, dass er keine Exposition kann. Das ist so ein ganz klassischer Vorwurf. Nolan erklärt, Nolan lässt dann irgendwann Leute durchs Bild laufen. Das Problem hat dieser Film auch. Ja, hat er auch. Hier hat er es nicht.
Johannes Franke: Hier nicht, ne?
Florian Bayer: Nolan entwirft hier eine Welt und macht eine Exposition dieser Welt. Und ich schluck, die nicht nur. Ich find die auch wirklich mitreißend, emotional.
Johannes Franke: Also dieses WorldBuilding hab ich auch geschrieben, ne? Was WorldBuilding betrifft ... In den ersten Minuten, Ich bin total drin. Ich kann total mit denen mitgehen, was da an Welt existiert. Und verstehe sofort, wie die leben, Was das Problem ist und was die für ein Lebensgefühl haben.
Florian Bayer: Und das ist krass, Weil wenn Nolan als Blockbuster so eine Schwäche hat, dann ist es das Worldbuilding. Er übererklärt, Er macht das teilweise wirklich ein bisschen tollpatschig. Er lässt Leute einfach Exposition-Dialoge aufsagen. Und hier ist das wirklich nicht der Fall. Hier wirst du reingezogen in diese Welt und dann siehst du auch einfach den Alltag von Menschen in dieser Welt. Ohne, dass sie sich groß gegenseitig erklären, Wie diese Welt funktioniert, sondern Sie leben einfach darin. Und dadurch, dass wir ihnen folgen, verstehen wir nach und nach mehr davon. Ja,
Johannes Franke: finde ich total gut. Ich finde auch die Beziehung einigermaßen okay dargestellt, Aber da fängt es an. Zu bröckeln, muss ich sagen.
Florian Bayer: Da fängt es doll an, zu bröckeln. Also. Cooper hasst seinen Sohn, oder?
Johannes Franke: Ja, der nie wieder aufgetaucht. Am Anfang so, du bist jetzt übrigens der Mann auf dem Ding. Tschüss. Und wenn er wiederkommt, ganz am Ende, wo ist meine Tochter? Meine Tochter, ich hatte nie einen Sohn. Kannst du voll vergessen, Ich hatte eine Tochter.
Florian Bayer: Timothée Charmé.
Johannes Franke: Der übrigens sehr cool ist. Also auch in diesem Film schon so ein bisschen. Also, er ist nicht zu viel zu sehen und er kann nicht viel machen. Und so. Aber ich freue mich über ihn.
Florian Bayer: Der war damals 19 und er spielt das cool. Und dann gibt es natürlich die zweite Rolle, nämlich McKinsey Foy. Spielt die 10-jährige Merv, die Tochter von Cooper.
Johannes Franke: Die ich auch ganz gut finde, muss ich sagen.
Florian Bayer: Ja, ich finde, es gibt die Momente, wo das Emotionale funktioniert. Und es gibt die Momente, wo es überhaupt nicht funktioniert. Und ein Problem ist es dann nämlich, wenn die Familiengeschichte, von denen so ein bisschen aufgewälzt wird, Dann kommt John Lithgow als Vater ins Spiel, als OPa ins Spiel, der eigentlich auch Cool spielt. Aber der kriegt dann wieder die Nolan Exposition Dialoge an.
Johannes Franke: Ja, genau.
Florian Bayer: Und der sitzt dann mit ihm zusammen mit Cooper, mit unseren Protagonisten auf der Veranda. Und sagt, na, dann ist deine Frau gestorben, weißt du noch? Und du denkst so, nein, kein Mensch redet so.
Johannes Franke: Tut es nicht. Weißt du noch, Deine Frau ist gestorben? Was für ein bescheuerter Satz.
Florian Bayer: Nolan, warum tust du so was uns? Warum tust du uns so was immer und immer wieder an?
Johannes Franke: Und das passiert den ganzen Film über immer mal wieder, dass so ein Dialogfetzen kommt, wo ich denke, What the fuck? Wie das mit dem Wurmloch, also das mit dem Papier. Cooper weiß, Wie das funktioniert. Der Zuschauer muss es einmal erklärt bekommen. Also hier übrigens
Florian Bayer: Zaubertrick. Und das Krasse ist, Diese ersten 30 Minuten zeigen ja, dass Nolan es potenziell kann.
Johannes Franke: Potenziell, ja. Ich finde auch das Gespräch in der Schule nicht so schlecht.
Florian Bayer: Nein, überhaupt nicht.
Johannes Franke: Das ist ja super. Der sagt ja, hier Moonlanding, alles gefakt, weil wir brauchen keine neuen Fernseher, wir brauchen Essen, Verdammte Scheiße. Und das finde ich einen Legit. Ansatz für die Figuren.
Florian Bayer: Ich glaube, und hier zeigt sich halt wieder Nolans Problem, Es gibt immer den Punkt, wo Nolan sein Publikum für ein bisschen zu dumm hält. Ja,
Johannes Franke: irgendwie schon.
Florian Bayer: Und dann muss er übererklären, er müsste das alles nicht machen. Und es wird dann schlimmer, wenn sie bei der NASA landen. Oh ja. Dann haben wir nämlich diesen Moment. Exposition, Exposition, Exposition, Exposition. Und zwar, wenn Michael Caine, der übrigens seit den 2010er Jahren eine Karriere hat, als Erklärbär in Nolan-Filmen. Ja,
Johannes Franke: total. Nicht nur in Nolan-Filmen, leider.
Florian Bayer: Mit Cooper durch... Durch das Gebäude, der NASA geht und sagt, wir machen das und wir machen das, und das ist unser Plan. A, das ist unser Plan B. Und hier haben wir die Embryonen eingefroren. Und hier ist übrigens unser Raumschiff.
Johannes Franke: Ich denke an den Dark Knight, wo er auch so mit ihm durchgeht und ist, Ach, egal.
Florian Bayer: Und es ist ein bisschen schade, weil dieser Anfang ist sehr atmosphärisch. Und ich meine, Es sind 40 Minuten, bis es ins Weltall geht. Und ich bin bei diesen 40, Ich bin voll drin in diesen 40 Minuten, Auch diese Geistergeschichte, weil das ein bisschen abstrakt ist und ein bisschen Vage bleibt. Ich bin voll drin. Aber sobald sie in diesem Gebäude der NASA sind, geht es sowas von ruckzuck.
Johannes Franke: Ja, die sind nicht eine Stunde da und schon, sagt der übrigens, Du bist unser neuer Pilot. Hä?
Florian Bayer: Du fliegst jetzt in den Weltraum mit einer Mission, und Sie schaffen es nicht, diese Gravitas, dieses Moment des Ausbruchs zu erzählen, weil sie das wirklich rasant machen. Und das ist nicht nötig. Der Film ist nicht langatmig davor. Der Film hätte einfach an dieser Stelle noch 20 Minuten verdrangen. DAS IST KEIN lang... Es ist ein sehr langer Film und ein sehr schwerer Film. Ich finde, es ist kein langatmiger Film. Sie hätten das nicht so Hoppladihopp machen müssen. In dem Fall. Du findest, er ist langatmig?
Johannes Franke: Nein, überhaupt nicht. Ich höre das allerdings immer wieder von außen. Und ich finde überhaupt nicht, dass der langatmig ist. Und ich verstehe nicht ganz genau, wo die Kritik herkommt. Aber es gibt vielleicht auch genug Leute, da draußen, die das nicht gewohnt sind, einfach. Die ein bisschen herangeführt werden müssen an so einen längeren und so eine behebigere Erzählweise.
Florian Bayer: Das ist keine behäbige Erzählweise.
Johannes Franke: Wirklich nicht. Eigentlich nicht, ne?
Florian Bayer: Ich kann jeden verstehen, der sagt, 2001 Odyssey im Weltraum ist langatmig. Finde ich auch teilweise.
Johannes Franke: Ich habe den nicht mal gesehen. Wir müssen den Mal gucken. Uff.
Florian Bayer: Das ist mal ein Geständnis. Wahnsinn.
Johannes Franke: Ja, ja. Ich warte immer die ganze Zeit, dass du mir den gibst. Das ist das.
Florian Bayer: Gehört einfach nicht zu meinen absoluten Lieblingsfilmen.
Johannes Franke: Na toll. Dann sehe ich den also nie.
Florian Bayer: Doch, ich gebe ihn dir irgendwann mal. Keine Sorge. Ich kann jeden verstehen, der sagt, der ist langatmig. Ja. Ich kann es bei diesem Film wirklich nicht verstehen, weil er hat ein krasses Tempo. Ich finde, er ist zu schnell. Ich finde, er hätte in diesem Moment von der Exposition zum Weltraum hätte er noch 10, 15 Minuten mehr vertragen können. Das hätte ihm gut getan. Ja, okay. Allein schon auch, also Ich finde diese Entscheidung, dass wir diese Autofahrt von Cooper sehen, der seine Familie zurücklassen muss. Und dann haben wir den Countdown und gleichzeitig, und dann sind sie im All.
Johannes Franke: Das finde ich aber gut.
Florian Bayer: Das finde ich auch gut gemacht. Das Problem ist, es fehlt der Wechsel. Und der Wechsel fehlt vor allem, weil man dann ganz oft das Gefühl hat, in diesen ersten Minuten der Weltraummission, dass Cooper sich in das Raumschiff gesetzt hat, ohne zu wissen, was er tut. Weil er weiß nicht, wer die Roboter sind, was sie tun. Er weiß nicht, wo sie hinfliegen. Er wirkt wie jemand, der quasi innerhalb von Sekunden auf diesen Sitz gepresst und losgeschickt wurde. Und dann geht bei mir ein bisschen dieses Pension of Disbelief verloren. Weil er ist ein Astronaut. Er bereitet sich vor. Auch wenn es schnell gehen muss.
Johannes Franke: In dem Moment, wo die da drin sitzen und losfliegen und die noch Kontakt haben. Zu Michael Caine auf der Erde. Ja. Ganz am Anfang dieses Fluges, sagt Michael Caine, Ihr seid jetzt übrigens zwei Jahre unterwegs. Und ich denke, warum hat das keiner vorher gesagt?
Florian Bayer: Was ist das denn für eine Info?
Johannes Franke: Warum kommt die jetzt an dieser Stelle?
Florian Bayer: Und das passiert mehrmals. Wie bescheuert. Es wirkt teilweise so, als wären sie nicht vorbereiteter Losflugen. Und vor allem Cooper. Also, ich finde, wenn wir die... Die Tochter von Michael Caine, Anne Hathaway, als Amelia Brandt, wenn wir Sie sehen, sie ist vorbereitet. Und wenn wir den Jungen aus American Beauty sehen, der ist auch vorbereitet.
Johannes Franke: Aber das ist halt, weil wir annehmen, Dass die schon seit Jahren mit den Leuten da arbeiten und schon wissen, worauf sie sich da einlassen.
Florian Bayer: Gab es kein Missionsbriefing für Cooper? Verstehe. Hat er nicht danach gefragt? Was ist das?
Johannes Franke: Vor allem, Er hat nicht mal danach gefragt und hat gleich gesagt, jo, ich verlasse meine Tochter, kein Problem, tschüss.
Florian Bayer: Und das ist wirklich schade, Weil Der Film raubt uns da ein bisschen die Möglichkeit, auch eine Emotion zu setzen, die später wirklich helfen würde, dass ich das schlucke, was da passiert nachher.
Johannes Franke: Jaja, total.
Florian Bayer: Weil diesen Konflikt, den Cooper hat, Den finde ich grundsätzlich total spannend. Er muss drüber nachdenken, es geht hier um die Rettung der Menschheit, Aber er hängt an seiner Tochter, und er weiß, wenn er jetzt losfliegt, wird er nicht sehen, Wie seine Tochter groß wird. Er weiß nicht, dass es Jahrzehnte sein wird, Die Erdenwälder alles. Aber er weiß, es werden Jahre sein. Sie wird mindestens erwachsen sein, wenn er zurückkommt. Und sie ist total verletzt. Und er kriegt das mit. Und das würde ich nehmen, wenn es einfach nicht so ein harter Cut wäre. Von Erde zu Weltraum.
Johannes Franke: Ja, absolut. Total. Es ist natürlich sehr schön tragisch, erzählt, dass sie jetzt auch zu spät aus dem Haus rennt, um ihn noch verabschieden zu können. Und so. Und sie sich tatsächlich im Streit getrennt haben und nicht wieder gesehen haben. Und so. Allerdings muss man sagen, dadurch, dass sie auch nie eine Nachricht aufnimmt, verlieren wir über den Film Ein kleines bisschen die Verbindung zwischen den beiden.
Florian Bayer: Wir sind bei Weitem nicht so nah an der Erwachsenen-Merv dran wie an Kind-Merv.
Johannes Franke: Total. Wir haben echt Schwierigkeiten. Also Ich hatte Schwierigkeiten, in diese Figur, in die Erwachsene Figur hineinzukommen.
Florian Bayer: Dazu kommen wir später, Aber um das schon mal vorwegzunehmen. Ich finde, die Zähne auf der Erde Mhm. Funktionieren hauptsächlich, weil der Film Gutes Tempo hat, Ein gutes Pacing hat zwischen Erde und Weltraum hin und her zu schneiden. Ja,
Johannes Franke: der Schnitt ist einfach das Wesentliche, was das Ganze rettet. Beziehungsweise nicht rettet, Ich weiß, ich kann es so nicht sagen, aber das ist halt dem Konzept inherent, was Nolan sowieso hat. Der macht das ja sowieso gerne, zwischen Zeiten und Orten sehr viel hin und her zu schneiden. Und ich finde, hier macht er das so gut. Dass das sich alles trägt gegen den Film.
Florian Bayer: Er macht das extrem gut und vor allem, weil er es sparsam einsetzt. Es gibt diesen einen Moment, Das ist nach zwei Stunden Filmzeit ungefähr, wo er dann anfängt, zu sagen, okay, Und jetzt zeigen wir wirklich viel von der Erde. Also davor haben wir schon so die ein, Zwei Momente, wo ein bisschen gezeigt wird, Was Murph auf der Erde gemacht hat als Erwachsene. Aber so diesen richtig krassen Schnitt, wo geschnitten wird zwischen den Leuten im Weltraum, die um ihr Überleben kämpfen und der Murph auf der Erde, die versucht, herauszufinden, was der Geist zu bedeuten, hat. Das ist ein großer Block, der kommt relativ spät und ist genau an der richtigen Stelle. Und das ist dann wirklich schon extrem gutes. Storytelling, extrem gutes Pacing, auch.
Johannes Franke: Oh, mein Gott, Plur, Was ist das für eine Musik?
Florian Bayer: Was war das? Wo sind wir?
Johannes Franke: OH, MEIN Gott, Ich glaube... Oh nein, wir sind in einer Self-Promo.
Florian Bayer: Nein, shit, Ganz schnell, damit wir zurückfinden.
Johannes Franke: Ihr da draußen, Es gibt wahnsinnig viele Wege, wie ihr uns unterstützen, könnt und wir brauchen Unterstützung, glaubt uns.
Florian Bayer: Ja, wenn Ihr uns ein bisschen Trinkgeld dalassen wollt... Macht das doch bitte über Buymeacoffee.CoM Slash muss man sehen. Den Link findet ihr auch in der Episodenbeschreibung.
Johannes Franke: Dann könnt ihr uns gerne ein paar Euro, geben, gerne auch gleich monatlich einstellen, nicht wahr? Denn Kosten haben wir genug.
Florian Bayer: Wenn ihr uns mit Geld zwingen, wollt, einen bestimmten Film zu besprechen, ist das eure Chance. Das könnt ihr nämlich über dieses Formular. Auch machen.
Johannes Franke: Oder Ihr schickt uns einfach so einen Filmvorschlag, ohne Geld. Und Feedback gerne an johannes.at. Mussmanssehen.de und Florian At mussmanssehen.de.
Florian Bayer: Außerdem freuen wir uns natürlich über jedes Abonnement, Egal ob bei Spotify, Apple Podcast, Deezer, Amazon Music, whatever.
Johannes Franke: Was uns total helfen würde, ist, wenn Ihr uns so fünf Sterne oder herzchen oder sonst irgendwas, Was auch immer euer Podcatcher anbietet, Gebt und am besten auch noch gleich eine Review dazu schreiben.
Florian Bayer: Ah, super. Fehlt noch irgendwas? Nee,
Johannes Franke: ich glaube, wir haben alles, wa?
Florian Bayer: Okay, dann ganz schnell zurück in die Episode. Yes.
Johannes Franke: Lass uns mal bei diesem Konflikt noch... Kurz bleiben. Ich mach mal einen Schritt zurück und erzähl mal, wie der Film mal unter der Hand gehießen hat. Letter for Flora. Flora ist die Tochter von Chris Nolan. Ja. Der ja auch einen Beruf hat, der dafür sorgt, dass er seine Tochter vielleicht nicht so häufig sieht, wie er das gerne hätte oder wie seine Tochter das gerne hätte. Ja. Sagt Christopher Nolan damit, sorry, dass ich so viel weg bin, Aber es ist wichtig für die Menschheit, dass ich Filme, mache. Das wird die Menschheit retten. Vor der Ausrottung. Ist das sein Größenwahn?
Florian Bayer: Nein, das überinterpretiert.
Johannes Franke: Okay, gut.
Florian Bayer: Das blieb ja auch bei dem Arbeitstitel.
Johannes Franke: Ich hatte das ein bisschen als Erkenntnis unten drunter liegen und dachte, okay, das ist also, wo er sich sieht.
Florian Bayer: Also ich glaube, Er nimmt seine Filme sehr wichtig, so, wie dieser Film inszeniert ist, nimmt er sich sehr wichtig.
Johannes Franke: Ja.
Florian Bayer: Ich glaube, er darf es. Ich glaube, dieser Film darf sich wichtig nehmen.
Johannes Franke: Ja, glaube ich auch. Aber ich weiß nicht, ob er sich da ein bisschen zu sehr... Ich kann das nicht beurteilen. Ich bin nicht in seiner Beziehung mit seiner Tochter. Ich habe die nie zusammen gesehen. Ich habe keine Ahnung, was die voneinander denken. Aber mir kommt es ein bisschen so als Entschuldigungsbrief. Ein bisschen seltsam vor, dass man das Medium, Was einen von ihr weghält, dann auch noch nutzt, um ihr noch zu sagen, übrigens, Das ist blöd, dass ich die ganze Zeit weg bin. Dann auch noch einen Film darüber zu machen, der dazu führt, dass man viel Weg ist.
Florian Bayer: Und vor allem, wo man das noch rechtfertigt und am Schluss quasi die Redemption-Ark kriegt, wenn die Tochter sagt... Ja, und jetzt geht eine Frau retten.
Johannes Franke: Das ist ja die Rechtfertigung. Aber seine Tochter hat er ans Set geholt. Es gibt diese eine Einstellung, wie zwei auf so einem Laster sitzen auf der Erde und da wegfahren.
Florian Bayer: Mit sehr viel Staub.
Johannes Franke: Sie ist die Tochter.
Florian Bayer: Okay, schön. Ein Vater- und Tochterprojekt, Das ist doch sehr...
Johannes Franke: Genau, Dann konnten sie wenigstens ein paar Drehtage zusammenbringen.
Florian Bayer: Aber wir kommen jetzt auch schon zu den Momenten, warum? Ich sage, der Film darf sich ernst nehmen. Nämlich, wenn Sie in das Wurmloch fliegen. Ja, okay. Und ich da sitze und denke, wow, das ist... Es ist nicht subtil. Also ich meine, Wir haben hier eine Orgel. Wir haben da ein Zimmer, der die ganze Zeit an der Orgel sitzt und...
Johannes Franke: Wollen wir über die Musik mal reden?
Florian Bayer: Gleich, Moment. Lass mich ganz kurz in dieses Zimmer hängen. Ja. Aber wie es visuell umgesetzt ist, ist es halt, doch was anderes, ALS das... So viele Science-Fiction-Filme vorher gemacht haben mit sehr vielen Farben und sehr vielen Lichteffekten und sehr vielen Verzerrungen. Und so weiter. Sie halten sich so weit zurück, dass diese kleinen Dinge, die passieren, zum Beispiel dieser First Handshake, wenn Amelia irgendetwas die Hand gibt. Und ich will noch nicht darauf sagen, warum ich das nachher ganz schrecklich finde, Aber dieser First Handshake und sowas, das sind so ganz kleine Sachen, pointiert gesetzt, dass ich sage, wow, das reißt mich wirklich mit und ich genieße jeden einzelnen Moment davon. Jedes einzelne, prätentiöse Bild von heute von Hoythema, DER Kameramann.
Johannes Franke: Ja, über den wir auch reden müssen.
Florian Bayer: Jeder einzelne Kirschenton von Hans Zimmer, I Dig it. Ich finde es nicht schlimm und ich will keine Witze drüber machen, weil ich es tatsächlich geil, finde. Ich bin in meinen Sitz gepresst.
Johannes Franke: Absolut. Du hast absolut recht, natürlich. Wahrscheinlich eine der besten Arbeiten von Hans Zimmer in diesem Film. Ich finde es wirklich, wirklich toll.
Florian Bayer: Und er kann nichts dafür, dass danach alle getrönt haben. Weil sie dachten, wenn wir einen tiefen Film erzählen, dann müssen wir dröhnen. Da kann er nichts dafür.
Johannes Franke: Für ihn waren diese Pfeifen, diese Orgel, so ein bisschen dieses Luftholen von den Menschen und die Notwendigkeit, weil die Menschen auf der Erde ersticken und so weiter. Und er hat einen ganzen philosophischen Unterbau, darunter. Natürlich hat er das. Und ich finde es total schön, wenn man sich mal mit Filmmusik und so weiter auseinandersetzt. Oder mit Dingen wie Ausstattung oder so, wo Leute, Obwohl Bei Ausstattung sieht man es noch sehr stark, aber bei Filmmusik... Hört der gemeine Zuschauer auf gar keinen Fall raus, was sich der Musiker dabei gedacht hat. Aber viele, Viele Musiker haben so Geile Geschichten, darunter. Was für eine Philosophie zum Film passend, Warum Sie dieses Instrument ausgewählt haben. Und man hört natürlich nichts davon, aber es ist irgendwie geil. Und das gehört dazu, finde ich. Diese Pfeifen klingen einfach geil, Aber, dass er sich darüber so Gedanken gemacht hat, Auf so einer metaphorischen Ebene, finde ich total süß.
Florian Bayer: Er hat ja schon bei Dark Knight und Inception für Nolan Musik gemacht. Also, das ist Hans Zimmer, ein großer Komponist. Darüber müssen wir, glaube ich, nicht reden. Und in dieser Zeit hat er das etabliert, was dann wirklich sehr viel vor allem in Trailern kopiert wurde. Nämlich diese lautstarken Soundteppiche, die über allem liegen. Und die teilweise Zeug, Dialoge unhörbar machen. Und so weiter. Ich finde es in dem Film nicht so schlimm. Ich hatte das deutlich schlimmer in Erinnerung. Ich weiß noch, wie es in Tenet ist. Und jetzt muss ich gucken, ob Hans Zimmer auch für Tenet verantwortlich war. Der relativ neuer neuen Film aus dem Jahr 2020. In Tenet hat nicht Hans Zimmer Musik gemacht, aber offensichtlich jemand, der wie Hans Zimmer klingen wollte. Nämlich Ludwig Göransson. Ja, egal. In Tenet zum Beispiel und auch in Inception finde ich es deutlich. anstrengender, wie die Musik sich über die Dialoge legt. Hier wollten sie es offensichtlich auch erreichen. Und es stresst mich gar nicht so sehr. Ich finde die Musik, ich nehme die Musik total mit und ich finde, die passt auch. Dieses, Wir machen aus dem Weltraumflug, eine Art Gottesdienst. Absolut passend. Ich nehme es.
Johannes Franke: Wenn wir jetzt einfach das annehmen, dass das quasi der Ursprung dessen ist, dann ist das ja meistens, so. Du hast irgendjemanden, der sich wirklich einen guten Einfall hatte, der wirklich sich Gedanken gemacht hat und der das Ausgewogen, präsentiert. Und dann kommen die ganzen Derivate, die... Nicht verstehen, was dahinter steckt und das deswegen falsch machen und kopieren. Und Kopie ist immer schlechter. Das ist halt so. Das ist der Kitsch, der dadurch entsteht, Weil du nicht die Grundlagen hast, sondern nur drauflegst.
Florian Bayer: Und es ist ja nicht nur die Musik von Hans Zimmer, sondern es ist einfach wie dieser Film. Mit Soundeffekten, mit Geräusch arbeitet.
Johannes Franke: Es gibt auf diesem Planeten, wo diese riesige Welle ist, Gibt es dieses Ticken, was du da hörst.
Florian Bayer: Die Zeit, die vergeht.
Johannes Franke: Es ist so krass, weil das tatsächlich auch, wenn man sie zählt, das ordentlich abbildet, was da an Zeit vergeht. Für jedes Ticken, glaube ich, einen Tag auf der Erde oder sowas. Es ist so krass.
Florian Bayer: Es gibt diesen ganz banalen Moment, wo Romilly übrigens eine wirklich interessante Nebenfigur, von der ich mehr sehen will. Vor allem, weil er der ist, der 23 Jahre dann nachher im Raumschiff warten, muss, bis sie zurückkommt. Es gibt diese Szene, wo Cooper Romilly die Kopfhörer gibt. Auch super. Toll. Es ist ganz fantastisch.
Johannes Franke: Ich habe das sehr geliebt, ja. Einfach so Naturgeräusche, die einem Erden und einen beruhigen. Ich finde es super. Und das macht diese Welt auch tatsächlich dreidimensional. Ja,
Florian Bayer: fünfdimensional. Oder auch, wenn Sie andocken. Was ganz am Anfang ist, wenn Sie an die Weltraumstation andocken. Und es ist geräuschlos. Und dann gibt es wirklich diese punktuell gesetzten Geräusche. Aber dafür hauen die Total rein. Dieser Film schafft's. Mir die Verlorenheit des Weltalls, diese beängstigende Größe, diese beängstigende Leere greifbar zu machen. Und ich fühle das ganz oft, Diese Verlorenheit, auch durch die Art, wie sie sich im Weltraum bewegen und auch durch die Art, wie sie dann auf den Planeten landen. Und du denkst so, Oh shit, da, hier ist nichts. Und in diesem Mittelteil, wenn Sie dann durch das Wurmloch geflogen sind und ihre zwei Planeten besuchen, weil sie mehr nicht schaffen, finde ich, Hat der Film einen krass pessimistischen Ton. Sie landen auf toten Welten. Und dann sind Sie bei Matt Damon, um das Kurz vorwegzunehmen, Und Sie fragen, wie ist unsere neue Heimat? Und er sagt, sie hat 78 Stunden Nächte, 78 Stunden Tage. Es werden minus 50 Grad. Und du denkst so, shit, Sie sind in eine Vorhülle geflogen.
Johannes Franke: Die Eishöhle, Island übrigens. Ganz groß, ganz toll.
Florian Bayer: Und das finde ich stark. Und wir kommen gleich zu der Zeitverschiebung, weil ich die auch unglaublich gut finde. Und unglaublich krass und belastend. Ja. Die Art, wie hier gezeigt wird, dass. Wir landen nicht einfach auf dem Dschungelplaneten und haben es dann voll geil und so. Dieser knallharte böse Realismus, Der ist wirklich beängstigend. Und dadurch fühlt man sich in diesem Moment, wenn sie in dieser fremden Galaxie sind, ganz weit weg von der Erde. Die Zeit vergeht anders, Sie sind in der Nähe von diesem Wurmloch, man fühlt sich mit Ihnen verloren.
Johannes Franke: Übrigens hat der Film damals genau in die Kerbe gedrückt, die ich damals hatte. Mit dieser existenzialistischen Angst, die man mit dieser Zeitverschiebung verbindet, Weil ich mich natürlich als junger Mensch mit dieser Einstein-Sache beschäftigt habe, von Stephen Hawking. Das Buch gelesen habe, das zweite Buch gelesen habe und so. Und da ist das ja angedeutet, da ist das ja alles schon da. Es ist ja nicht nolans Ur-Idee, dass man blöderweise sieben Jahre verliert, während man selbst nur einen Tag unterwegs war, weil irgendwas mit Gravitation. Das ist ja tatsächlich in der Theorie angelegt und als eine der großen Horrorvisionen immer irgendwie mitgeschwommen. Und da war ich voll drin in dem Moment, als der Film kam. Und ich war so dankbar für diesen Kanal, weißt du, so diesen Kanal, das mal zu irgendwo umgesetzt zu sehen. Und damit das irgendwo eine Umsetzung, findet, Damit ich dann nicht mehr die Angst haben muss, sondern dass es jemand anders mal für mich macht.
Florian Bayer: Das wird so greifbar hier, ne? Ja, die wissen, wenn wir da runterfliegen. So sieht es aus. Sieben Jahre werden Vergehen in einer Stunde. Der, der Oben bleibt, weiß, Er wird Jahre da oben sein, bis sie zurückkommen.
Johannes Franke: Aber er wusste nicht, dass er so lange da bleibt.
Florian Bayer: Sie landen da unten und sie finden nichts. Sie landen einfach nur im Wasser. Und das ist halt genau. Ich meine, Es gibt sehr viele Planeten im Weltall. So sehen Planeten dann aus. Sie landen auf, Es ist komplette Verlorenheit.
Johannes Franke: Und dass dieser Typ kurz vorher gestorben sein muss. Ja. Ist auch so krass, Darauf arbeiten die echt gut zu, und diese Erkenntnis sinkt so fundamental. Und fies ein bei mir, wenn ich das höre. Krass, ne?
Florian Bayer: Es ist schon grandios, weil Nolan spielt immer mit der Zeit in seinen Filmen. Die großen Nolan-Filme haben immer dieses Zeitthema. Und ich finde, es ist nach wie vor ungeschlagen, wie er bei Inception diese drei Zeitebenen erzählt. In unterschiedlichen Geschwindigkeiten. In den verschiedenen Traumebenen ist es total irre. Also alleine auf die Idee zu kommen, dafür könnte ich mich... Tausendmal vor ihm verbeugen. Ganz unabhängig davon, Welche Probleme Nolan als Regisseur hat. Es gibt einige Sachen, die wäre ich da extrem gut. Hier schafft er das. Er macht gar nicht große inszenatorische Spiränzchen, und er macht gar nicht so viel Exposition. drumherum, sondern er zeigt es uns einfach. Und diese Gravitas von diesem zeitlichen Verlust, Es ist einfach da, und es ist in jeder Sekunde spürbar. Und wenn sie dann weggespült werden? Und wir wissen, shit, jetzt dauert es länger. Es ist der pure Horror.
Johannes Franke: Ja, absolut, absolut. Und dann eben die Erkenntnis draußen, wenn sie wieder oben sind, der Typ, der dasteht. Und der Schauspieler macht das sehr gut, finde ich. Absolut. Wie er einfach dasteht und völlig fassungslos ist, so lange gewartet zu haben. Und jetzt tauchen die plötzlich wieder auf. Und er hat gedacht, die kommen nie wieder. Er wird auf diesem Schiff sterben.
Florian Bayer: Romilly. David Giesi. Nolan kann keine Nebenfiguren erzählen. Also Nolan hat so viele Probleme. Und das liegt gar nicht daran, dass er sie nicht erzählen kann, sondern dass er sie nicht erzählen will. Weil wenn wir Romilly sehen, das ist absolut okay. Ich finde das spannend. Ich finde das ein interessanter Wissenschaftler. Ich will mehr von dem wissen. Vor allem will ich einmal Bisschen erzählt kriegen, wie diese 23 Jahre sich für ihn anfühlen. Wir sehen es in zwei Blicken. Ich will mehr davon. Wie einsam muss dieser Mensch sein? Wie verloren muss dieser Mensch sein? Warum hält uns Nolan das vor?
Johannes Franke: Naja, Er hat schon sowieso so viel zu erzählen, dass er den Nebenschauplätze wirklich nicht aufmachen will. Ich verstehe es schon auch, aber...
Florian Bayer: Gib Ihm fünf Minuten, das reicht mir.
Johannes Franke: Ja, das reicht ja, ne? Genau.
Florian Bayer: Matt Damon Zum Beispiel, der einfach ein großer Schauspieler ist, der kriegt seinen Moment, wo wir verstehen, was er gemacht hat. Und warum? Das stimmt. Wir haben hier einen Mann, der wirklich, das ist, finde ich, noch beängstigender als Ihr Erlebnis auf dem Planeten. Wir haben hier einen Mann, der 23 Jahre verloren. Im Weltall ist.
Johannes Franke: Ja, krass, ne?
Florian Bayer: Kein Kontakt zu Menschen.
Johannes Franke: Fuck. Ja.
Florian Bayer: Und dann sind wir im Epizentrum des Filmes, wenn sich Cooper die Videos anschaut, Was die Botschaften, Die Videobotschaften, die von der Erde gekommen sind, die er verpasst hat. Und wenn er sagt, okay, 23 Jahre, spielt sie nicht der Reihe nach.
Johannes Franke: Es ist ja absolutes Meme geworden. Leute haben das ja zusammengeschnitten, mit allem Möglichen. Wie er auf etwas starrt und anfängt, zu weinen. Aber es ist wirklich echt gut. McConaughey macht das wirklich viel besser, als ich von ihm erwartet habe.
Florian Bayer: Hättest du mich davor gefragt, ist Matthew McConaughey ein guter Schauspieler, wäre mein nein sehr schnell gekommen.
Johannes Franke: Jetzt kommst du noch sehr langsam. Er macht das wirklich gut an der Stelle. Er ist unglaublich gut. Wirklich toll.
Florian Bayer: Es ist wirklich diese Mischung aus Verzweiflung, Freude.
Johannes Franke: Ich hätte fast mir gewünscht, dass wir noch weniger vom Bildschirm sehen. Und noch mehr ihn einfach nur. Ja. Er zieht das ja lange durch, dass man wirklich nur sein Gesicht sieht. Im Hintergrund hört man, was auf dem Bildschirm zu sehen ist. Und man sieht seine Reaktion. Und ich hätte mir fast gewünscht, dass ich den Bildschirm, ich lasse ihn links, liegen. Vielleicht, wenn der Sohn dann noch einmal was sagt und dann die Tochter kommt, dann ja. Weil die müssen wir ja auch sehen, damit wir später im Film Sie erkennen und wissen, okay, das ist die Tochter. Also, und sie spielt es auch sehr gut an der Stelle. Aber ja.
Florian Bayer: Ich finde, Kessley, er fleckt tatsächlich auch stark. Also so wenig Tom Charakter kriegt als Kind, als Jugendlicher. Diese Momente, Er kriegt vielleicht gar nicht so viel Charakter, aber, wie er seine Lebensgeschichte erzählt, ohne zu viel zu erzählen. Zum Beispiel, dass sein Sohn gestorben ist. Das erfahren wir eher so im Nebensatz.
Johannes Franke: Das stimmt, ja.
Florian Bayer: Und ich gehe mal davon aus, wir sehen ja nicht alles, was er sieht. Also was Cooper sieht. Zumindest gehe ich davon aus, dass sein Sohn ihm nicht nur drei Nachrichten geschickt hat. Er erzählt Viele Nebensätzen. Ich finde, er macht es gut. Ich bin froh, Casey Affleck in diesem Moment zu sehen. Dann, finde ich, Wird es eher ein bisschen schwach bei Jessica Chastain. Es macht es schwieriger, an sie anzudocken, dadurch, dass wir sie nicht älter werden, sehen. Aber sie ist auch... Ich finde, es ist ein bisschen... unglaubwürdig, dass sie so lange einen Groll gegen ihn hat, weil sie vermisst ihn ja auch. Sie hat den Groll ja gegen ihn, weil er sie allein gelassen hat und weil sie total an ihm hing. Das heißt, ich hab schon ein Problem mit der Story in dem Moment, mit dem Narrativ, Dass Sie wirklich 10 Jahre lang, 23 Jahre lang kein Wort zu ihm gesagt hat.
Johannes Franke: Wobei man sagen, muss, dass die ja auch irgendwie alle das Gefühl haben, etwas in ein Nichts hinaus zu senden, das nirgendwo ankommt. Also, er benutzt es ja auch eher als Tagebuch ohne Empfänger.
Florian Bayer: Ja, aber das hätte sie auch gemacht, denke ich.
Johannes Franke: Genau, das ist es halt. Sie hätte das Halt auch machen können.
Florian Bayer: Aber vor allem das Ding ist auch, Sie hat einfach keinen Charakter. Ich finde, die junge Murph hat voll Charakter. Voll. Und die ältere Murph hat das überhaupt nicht.
Johannes Franke: Die ist Profilerin geworden, IRGENDWIE SO EINE kalte...
Florian Bayer: Nee, nicht mal das, das fände ich total. okay. Wenn Sie Sie erzählen, würden als Wissenschaftlerin, die hier emotional enttäuscht wurde und deswegen komplett auf Emotionen verzichtet, Hätte ich absolut, wäre was gewesen, das wäre Charakter gewesen. Aber hier wird sie ja nur, Sie wird ja nur als Stichwortgeberin benutzt. Und sie wird ja nur als, Sie wird ja wirklich nur benutzt dafür, dass diese Gleichung gelöst werden kann. Und als Plotpoint, dass Sie uns einmal den Plot Twist erzählen kann, dass es nie einen Plan A gab, sondern nur den Plan B. Dass sie eigentlich nur die Embryonen da abliefern sollen und dass überhaupt nicht geplant ist, die Menschheit zu retten.
Johannes Franke: Ja, und auch, dass sie dann völlig überraschend dieses Feld anzündet, um dann in dieses Zimmer zu gehen, Finde ich die schlechteste Entscheidung in diesem Film für diese Figur und für die Situation und so. Warum zur Hölle? Sie wird ja kurz vorher noch eingeladen, in dieses Zimmer hochzugehen. Und sie macht es nicht. Und dann macht sie eine Kehrtwende und zündet das Feld an, damit sie in das Zimmer gehen kann. Völliger Quatsch. Auch macht charakterlich keinen Sinn.
Florian Bayer: Sie hat einfach keinen Charakter. Und das ist so traurig, weil die junge Mörf hatte so viel Charakter.
Johannes Franke: Ja, total.
Florian Bayer: Wir haben so viel über sie erfahren, wie sie ist, und über ihr rebellisches Dasein.
Johannes Franke: Auch wie sie ihren Heureka-Moment hat. Sie rennt da in diesen Saal rein, wirft die Blätter hoch und ruft Heureka. Und ich denke die ganze Zeit, meine Güte. Mehr Klischee beladen. Hat er das mit keinem I geschrieben? Ja, wirklich, genau so.
Florian Bayer: Es ist wirklich schrecklich. Und Tom, Der Erwachsene Tom kriegt mehr Charakter. Der Erwachsene Tom, der Stur in seinem Bauernhof bleiben, will, der in seiner Farm bleiben, will, in der er groß geworden ist.
Johannes Franke: Aber auch eindimensional.
Florian Bayer: Eindimensional, Aber er hat wenigstens Charakter.
Johannes Franke: Ja, eine Dimension hat er ja.
Florian Bayer: Sie kriegt eine Love Interest an. Die Seite gestellt. Das ist so bescheuert.
Johannes Franke: Aber die spielt auch keine große Rolle. Der ist ja bloß da, um irgendwie mit Ihr irgendwas abzuhandeln.
Florian Bayer: Aber Romantik ist in diesem Film sowieso gemacht. Kein Sinn. Wo? Wo wird am Schluss die Romantik zwischen Cooper und Amelia gerechtfertigt? Wie kann es sein, dass er plötzlich losfliegen soll, um sie zu retten?
Johannes Franke: Aber muss das? Ja. Nein. Sie wartet auf dich.
Florian Bayer: Sie ist allein, sagt seine alte Tochter zu ihm. Ja,
Johannes Franke: aber du kannst doch auch einsam sein, ohne verliebt zu sein.
Florian Bayer: Sie ist verliebt. Das will der Film erzählen. Nein. Ein Film will nichts, aber das ist doch,
Johannes Franke: das wird hier, erzählt. Nein, nein, nein, Da möchte ich entgegen, gehen. Da will ich wirklich entgegen gehen, weil das ist nicht das, was der Film macht.
Florian Bayer: Er hat am Anfang zwischen Cooper und Amelia diese Awkward flirts. Dann kommt raus, dass sie in einen von den Wissenschaftlern verliebt ist oder mit dem zusammen war. Und dann ist Cooper Sauer und Cooper will das auch die ganze Zeit rausfinden. Und wir wissen überhaupt nicht, warum. Na,
Johannes Franke: Ach, komm. Doch.
Florian Bayer: Nolan versucht hier, eine Romanze zu erzählen, und es gelingt ihm überhaupt nicht. Es gelingt ihm. So wenig, dass du sagst, da ist nichts.
Johannes Franke: Da ist einfach nichts, da ist keine Chemie. Also die beiden als Freunde funktionieren, finde ich, ganz gut. Das ist okay, das ist vollkommen in Ordnung. Die haben ja auch gute Gespräche, und ich finde auch Streitgespräche an sich gut.
Florian Bayer: Die beide funktionieren als Wissenschaftler, Die Fachdiskussionen führen.
Johannes Franke: Aber als Pärchen ein völliger Quatsch.
Florian Bayer: Und vor allem, Weil dieser Charakter ist eigentlich auch total spannend. Sie ist total interessant, weil sie als die Tochter damit fliegt. Und weil sie irgendwie, wir haben das Gefühl, sie weiß mehr als die anderen. Und sie ist die Cleverste von ihnen, Sie ist eigentlich die mit den Plänen. Und dann haben wir diesen Moment, wo sie sagt, Liebe, es ist Liebe. Es ist ein Gefühl, das mich dahin treibt. Wir müssen zu Edmund fliegen.
Johannes Franke: Ja, und dann wird gesagt, Liebe ist genauso quantifizierbar als physikalisches Phänomen wie alles andere, auch.
Florian Bayer: Und ich könnte sterben. Es ist der erste Moment, wo es diesen Film zerreißt. Nein.
Johannes Franke: Aber weißt du was? In DEM Moment... Komme ich damit klar, weil Sie es ist. WEIL sie... Also, ich komme auf der gleichen Seite nicht damit klar, weil sie es ist. Weil es die Frau ist, die wieder ein Gefühl hat, dem man folgen muss. Ja, ich könnte so kotzen. Aber es ist auf der anderen Seite eine Figur, die ein eigenes Bedürfnis hat, das sie verzweifelt, versucht, zu rechtfertigen. Das wiederum finde ich in Ordnung.
Florian Bayer: Aber nicht so. Was würde Sie niemals machen?
Johannes Franke: Sie ist Wissenschaftlerin. Sie würde das so nicht machen. Das ist richtig. Aber als Gedanken dafür... Kann ich es rechtfertigen? Das Problem ist bloß, dass der Film dann ganz, ganz oft Double Down on It betreibt. Nein, nein, das ist schon so gemeint. Liebe ist ein physikalisches Phänomen, das quantifizierbar ist. Und ich finde aber trotzdem, dass der Film... Wenn ich das wegignoriere, all seine Plotpoints bedienen kann. Also nichts davon ist darauf angewiesen, dass Liebe tatsächlich ein physikalisches Phänomen ist. Das ist nur eine Annahme, die alle vielleicht mit sich dann rumtragen. Mit der Zeit, aber alles, was tatsächlich passiert, funktioniert auch ohne diese Liebe. Also im physikalischen Bereich, nicht im Motivationsbereich.
Florian Bayer: Damit wir uns nicht falsch verstehen, Ich halte diesen Film bis zu dem Punkt für ein Fucking Meisterwerk, und ich bin total mitgerissen und drin. Aber wenn sie dann sagt,
Johannes Franke: die Liebe,
Florian Bayer: und dann anfängt, so komplett aus ihrer Rolle rauszufallen, Dann ist es einfach nur noch Kitsch. Und es ist eine krasse Fallhöhe, weil wir kommen davon, dass wir erfahren haben, Ein Mann war 23 Jahre alleine im Weltall. Wir kommen davon, dass Cooper seinen Sohn gesehen hat und dann einmal ganz kurz seine Tochter, wie sie älter werden, ohne dass er das mitkriegen konnte. Wir kommen von wirklich getroffenen Emotionen und landen da. Und das tut erstmal weh, das ist ein richtig harter Aufschlag.
Johannes Franke: Was ist denn das überhaupt für eine physikalische Kraft, in Anführungsstrichen, die Sie da etabliert? Ist das, was? Mit der Liebe. Bullshit. Aber wie meint er das?
Florian Bayer: Es ist einfach das, was Kip Thorne nicht wollte. Es ist einfach ein Drehbuchautor, der sagt, ja, Große Autoren in der Vergangenheit haben über Liebe geschrieben. Ich schreibe auch über Liebe. Ich kann Emotionen. Guckt mal, guckt mal, ich kann das.
Johannes Franke: Ja, aber, aber. Ich verstehe nicht mal, was er physikalisch damit will.
Florian Bayer: Es ist einfach Crap, es ist Kitsch, es ist Bullshit, es ist Camp, es ist Cheesy, es ist Corny, Es ist einfach nur schlecht.
Johannes Franke: Okay, also, Aber hast du das Gefühl, dass das als Schlüssel den Rest des Films bedingt? Oder hast du auch das Gefühl, weil ich habe wirklich das Gefühl, Man könnte es auch wegnehmen, und der Film würde trotzdem in seiner logischen Aufteilung funktionieren?
Florian Bayer: Der Film hätte besser, das Ganze hätte besser funktioniert, wenn sie, wenn man, zu dem wir jetzt kommen, ihre große Liebe wäre. Und Sie fliegen zu dem. Und es ist die Fehlentscheidung durch die Liebe. Das hätte funktioniert. Sie hatte Recht. Also Sie machen einen Fehler.
Johannes Franke: Das ist das Problem. Sie hat Recht. Der Film gibt ihr ja Recht, dass sie da hätte hin müssen. Und zeigt das ja später nochmal mit anderen Dingern, die als Fehler passieren. Also, dass Sie beim Mann sind und so. Also alles gibt Ihr Recht und ihrem System und so. Auch, dass er dann irgendwie da seine Sachen machen kann, mit der Uhr und so weiter. Das ist ja auch Ja. Auf Liebe aufgepropft.
Florian Bayer: Alles, alles, alles. Das heißt,
Johannes Franke: der Film hat diese große Entscheidung getroffen, dass das tatsächlich der Schlüssel dafür ist. Liebe kann alles. Ja.
Florian Bayer: Dieser Plot hätte wirklich gut funktioniert, wenn durch die Liebe, also ich meine, Das klingt so zynisch und verbittert, Ich finde Ja, Liebe auch was ganz Tolles. Ja, natürlich. Aber nicht in meinem Film, nicht in meinem Science-Fiction-Film. Es hätte funktioniert, wenn dadurch tatsächlich die falsche Entscheidung getroffen wäre. Und das wäre ihr Lava gewesen, zu dem sie liegen. Weil jetzt kommen wir nämlich zum Mann und dieser Subplot, der hier erzählt wird. Von Matt Damon, der sehr lange alleine auf dem Planeten war und dann irgendwann in seinen Kälteschlaf gegangen ist, weil er es nicht ausgehalten hat. Und sich extrem freut, Ein Gesicht zu sehen und eigentlich nur nach Hause will und deswegen die falschen Daten gesetzt hat.
Johannes Franke: Ich kann ihn voll verstehen.
Florian Bayer: Matt Damon wird hier als Bösewicht inszeniert, Aber er wird so inszeniert, dass wir absolut nachvollziehen können, was mit ihm passiert. Ja. Und wenn der Coop versucht, umzubringen, dann sagt er Ja, sogar, Ich habe jahrelang dem Versuch widerstanden. Und ich kann mir vorstellen, dass es wirklich ein Kampf war. Mit seinem Gewissen, den er durchgeführt hat. Und er hat sich für das Feige entschieden. Aber er hat auch sich einfach für den Überlebenswillen entschieden. Und ich finde, das funktioniert. Dieser wirklich elende Feigling, der versucht, Cooper umzubringen. Dieser Typ, der sie quasi ins Verderben geschickt hat, der die ganze Mission gefährdet, aus selbstsüchtigen Motiven. Ich finde, die Figur funktioniert. Und ich finde auch die Geschichte auf diesem deprimierenden Planeten, der ewig lange Nächte hat und saukalt ist, funktioniert auch.
Johannes Franke: Ja, total. Absolut. Wieso dockt Conahay sich ab von dem Ding und stürzt in dieses Tesseract? Oder was auch immer das ist? Und lässt Anne Hathaway alleine da hinfliegen, dann am Ende? Hat er das Gefühl, dass Sie retten zu müssen? Hat er das Gefühl, sich abzudocken, damit er vielleicht nochmal seine eigene Sidequest machen kann? Was ist da überhaupt los? Liebt er sie und sagt, ich muss dich irgendwie... Du musst das irgendwie alleine machen, weil ich bin nur im Weg. Oder keine Ahnung, Ich versteh's noch nicht mal an der Stelle.
Florian Bayer: Das kommt gleich, ne? Also, wir sind noch nicht so weit. Nein,
Johannes Franke: aber willst du noch die ganze Geschichte durchgehen bis dahin? Ich dachte, wir springen mal.
Florian Bayer: Wir springen. Ich find's tatsächlich schade, dass Romilly stirbt.
Johannes Franke: Ja, das ist total schade. Aber ja, gut, Er ist ein Nebencharakter in einem Nolan-Movie. Natürlich stirbt er.
Florian Bayer: Ich glaube, das Ding ist, will er Tars nicht alleine lassen? Weil der ursprüngliche Plan ist. ja, dass er sagt, Tars, schicken wir ins Schwarze Loch, um die Daten zu sammeln. Und Tars sagt, Ja, klar.
Johannes Franke: Ich bin immer weg.
Florian Bayer: Und dann hat übrigens Anne Hathaway nochmal ihren unwissenschaftlichen Moment, Wenn sie sagt, können wir ihn opfern? Und Matthew McConaughey muss nochmal ihr als Wissenschaftlerin sagen, das ist ein Fucking Roboter. Und der Roboter muss ihr auch nochmal sagen, ich bin ein Fucking Roboter. Finde ich total, bescheuert. Ja,
Johannes Franke: Total bescheuert.
Florian Bayer: Ja, was ist das? Warum lässt er sich da reinziehen? Ich glaube, es ist ein Gefühl. Und es ist ein Gefühl, wo ich sogar mitgehe.
Johannes Franke: Okay.
Florian Bayer: Wo ich sage... Ja, das ist okay. Ich überlege gerade, weil ich so viel was von dem Kitsch jetzt gleich kommt, weil ich das so doof finde. Ich finde diese Entscheidung, sich ins schwarze Loch saugen zu lassen. Von ihm, finde ich auf irritierende Art nachvollziehbar. Dabei hat er kurz davor noch gesagt, er will eigentlich nur nach Hause. Also, es gibt ja diesen Moment, wo er sagt, bevor Manning versucht, umzubringen, dass er eigentlich nur noch jetzt nach Hause will, nachdem er erfahren hat, dass es keinen Plan A gab.
Johannes Franke: Deswegen habe ich gedacht, Er dockt sich ab, um seine eigene Sidequest nochmal zu öffnen, um selber nochmal irgendwie zu gucken, Ob er nach Hause kommt. Er ist ja der beste Pilot der ganzen Welt, des ganzen Universums, wie wir wissen.
Florian Bayer: Romilly hat mit ihm geredet und er hat mit Romilly über das Schwarze Loch Kurz geredet. Und er hat gefragt, ist durch ein schwarzes Loch eine Zeitreise möglich? Dann hat Romilly gesagt, nee, Aber es könnte irgendwie so eine Verzerrung der Zeit stattfinden. Es ist einer von den Dialogen, die sehr übertrönt werden. Von Hans Zimmer. Aber es gibt diesen Dialog, wo wir das Gefühl haben, Er hat die Hoffnung. Die berechtigte Hoffnung, da mehr zu finden in diesem schwarzen Loch. Vielleicht sogar ein Stück Murph wieder zu finden. Und sie ist ja auch berechtigt, weil. Er wird dann ja wirklich von diesem fünfdimensionalen Wesen einmal durch das schwarze Loch geführt, hinter sein Bücherregal.
Johannes Franke: Okay, also, Kommen wir zu dem ganzen Kitsch, den du nicht leiden kannst. Du steigst ab dem Moment aus, wo er im Bücherregal ist?
Florian Bayer: Nein.
Johannes Franke: Schon früher?
Florian Bayer: Später eher. Ich finde, die Art, wie er sich in SCHWARZ Ich hab's gesagt, ich finde Ich finde es nachvollziehbar, dass er ins Schwarze Loch füllt. Ich finde die Art, wie er ins schwarze Loch gesaugt wird, finde ich krass mitreißend. Und auch vor allem wegen dieser Verlorenheit. Und dann vor allem dieser absolut krasse Moment, Oh shit, wenn er den Schleudersitz aktiviert hat. Jetzt ist es, jetzt nur noch ich. Also, wenn das jetzt nicht funktioniert, dann bin ich tot. Das ist ganz klar. Ich habe nichts mehr.
Johannes Franke: Vielleicht ist er auch tot, wer weiß.
Florian Bayer: Das funktioniert. Und dann dieses Schweben auch. Und ich verliere ihn, glaube ich. Es gibt sogar noch den Moment, wo sie realisiert, dass er der Geist ist. Und wo er sagt, wir haben uns selbst hierher gebracht. Wo sie realisiert, dass er der Geist ist. Wo er realisiert, das sind keine Aliens, sondern das sind Menschen aus einer sehr weiten Zukunft. Funktioniert auch noch. Und das ist Binary Code. Und ich kann das. Ich kann NASA Binary. Und das ist passiert. Funktioniert auch noch. Und dann kommt Liebe. Und dann ist es die Liebe, die ihn dahin geführt hat. Und zwar nicht ... subtil, nicht irgendwie durch irgendwas abstraktes, sondern einfach knallhart. It's love. Love ist die Answer. Und dann hat er mich verloren. Dann ist es kitsch.
Johannes Franke: Ich muss sagen, ich kann nichts dagegen einwenden, das als Motivator zu begreifen. Der Film macht das ja zu einem physikalischen Phänomen, Das Zeit und Raum überbrücken kann. Was ich aber durchaus nehmen kann, ist, dass er eine Motivation hat, durch das alles durchzugehen und damit Energie schöpft. Die Energie zu sammeln. Den ganzen Scheiß zu machen, weil er seiner Tochter helfen will. Das ist Liebe. Vollkommen okay. Finde ich auch vollkommen okay. Und damit komme ich auch nicht unbedingt zu sehr in Kitschgewässer. Das Problem findet für mich darin statt, das Ganze als physikalisches Phänomen zu betrachten, das die Welt zusammenhält.
Florian Bayer: Ich glaube, es ist nicht nur diese eine Entscheidung. Nicht nur dieses, Wir machen das zum großen Plotpoint. Sondern auch, Was dann an Inszenierungen Damit zusammenhängt, weil das ist dann der Moment, wo sie ihren Heureka-Moment hat. Das kommt in dieser Szene vor, wo sie diesen Typen küsst, der die ganze Zeit neben ihr war. Und wir denken, Ah, schön, sie wird ja doch eine Familie haben, wo er nochmal Anne Hathaway die Hand geben darf. Das kommt alles in diesem Moment vor und es ist einfach so geballt. Und ich habe das Gefühl, Christopher Nolan guckt uns an und sagt, Ey Leute, ihr habt geglaubt, Ich kann keine Emotionen, nehmt das. Und es ist einfach so ein Kitsch-Overload. Es wäre, glaube ich, gar nicht viel gewesen, um das zu fixen und das zu reparieren. Und dann haben wir natürlich noch den Epilog, zu dem will ich gar nicht erst kommen. Es wäre gar nicht so viel gewesen, das zu fixen und zu reparieren. Es wäre nur in entscheidenden Momenten, 75 Prozent von dem würden auch gehen. Das ist es. Wie hoch ist deine Pathoseinstellung?
Johannes Franke: Sogar 50 Prozent hätten gereicht.
Florian Bayer: Chris, Wie hoch ist deine Pathoseinstellung? 95 Prozent. Mach Mal 75 Prozent raus. Liebe. 65 Prozent.
Johannes Franke: Ja, ich finde tatsächlich auch. Wie gesagt, ich habe ja vorhin schon gesagt, Man könnte dieses ganze Liebezeug rausnehmen, und es würde ja physikalisch trotzdem funktionieren. Der Film würde an der gleichen Stelle landen und der ganze Trief würde rausfallen. Ich finde auch, dass tatsächlich von der Physik her, von der Dramaturgie her, wie das zusammengebaut ist, wirklich sehr nett. Er kommt da hin, stellt fest, oh, das war ich, beobachtet sie und versucht sie irgendwie aufmerksam zu machen. Auf Zeug und so. Das finde ich als dramaturgisches Mittel. Durchaus in Ordnung. Warum nicht? Wenn das nicht so overloaded wäre mit dem ganzen anderen Kram, mit Liebe und
Florian Bayer: Zeug. Nolan kann es einfach nicht. Nolan kann keine, Nolan kann nicht, und das ist das, das hat bei, das ist bei, Bei Oppenheimer gab es auch dieses Problem am gewissen Punkt. Nolans Stärke ist es nicht, Gefühle zu erzählen, zumindest nicht, nicht zwischenmenschliche Gefühle in zwischenmenschlichen Beziehungen, nicht in der Art. Nolan hat so viele Stärken, die gehören nicht dazu, und er sollte es einfach lassen. Ich habe kein Problem mit seinen, mit seinen Menschen, die, die alle so ein bisschen unmenschlich wirken, die alle so ein bisschen wie Marionetten wirken, die durch seine atemberaubenden Szenarien gesteuert werden. Weil Die Szenarien sind einfach atemberaubend.
Johannes Franke: Ja, ja, ja. Übrigens nur mal, um das zu erklären, Diese Darstellung dieses vierdimensionalen Raums, Das ist tatsächlich auch eine Mischung aus praktischen Effekten und Digitalität. Das ist ja tatsächlich nicht einfach. Nur in einem Greenscreen-Raum entstanden. Nolan hat von Anfang an gesagt, lass uns versuchen, auf Greenscreen. So weit, wie es irgendwie geht, zu verzichten. Und dann haben Sie dieses Ding aufgebaut von ihrem Zimmer. Also Ihr Zimmer, da von der Tochter, da kann sie dann rumlaufen, Er kann eben mit so einem Drahtseil da drüber hängen, und das können Sie dann filmen. Und der Rest ist, Also nicht der ganze Rest, sondern ein großer Teil. Davon ist dann zusätzlich hinzu projiziert am Set physisch. Und dann haben sie halt noch ein bisschen Unendlichkeit dazu gebaut am Computer. Aber das macht das Ganze sehr physikalisch spürbar, was ich wahnsinnig gut finde.
Florian Bayer: Es ist visuell total, fantastisch. Ich bin da auch total drin und ich diese Verlorenheit. Und dieser Hauch von Metaphysik, Den spüre ich auch und den nehme ich auch. Ich meine, 2001, Als ich im Weltraum war, fand ich das auch geil, Dass es dann diese metaphysische Komponente gibt und dass es irgendwie dieses Gefühl gibt, Du befindest dich noch im Raum, aber es ist irgendwie anders. Und es ist nicht das, was wir kennen. Und es ist unmöglich, das irgendwie darzustellen. Aber wir versuchen es trotzdem. Da bin ich absolut dafür. Es ist einfach nur DIESE Es ist einfach Nolan sollte nicht versuchen, Paartherapeut zu sein. Ich will von ihm keine Geschichte von zwischenmenschlichen Beziehungen haben.
Johannes Franke: Gut, Es gab aber auch genug Leute, die gesagt haben, ja, das ist genau das, was ich haben will. Also, naja, naja.
Florian Bayer: Und es geht hier wirklich nur um 15 Minuten. Wir sind hier 15 Minuten vor Ende, aber es geht halt jetzt wirklich rapide bergab.
Johannes Franke: Wie hättest du es enden lassen wollen?
Florian Bayer: Ich hätte einfach, wie gesagt, wirklich einfach nur ein paar Prozent da abziehen, was das betrifft. Und ich finde es auch total okay, dass es dieses optimistische Ende gibt. Ich finde es okay, dass es diesen Epilog gibt. Er wird dann wach. Und weil es einfach so unwahrscheinlich ist. Das ist toll, dass dieses krasse, unwahrscheinliche Ereignis eintritt. Und er wirklich gerettet wird, weil er da am Saturn rumgeschwebt ist und sie ihn auf diese Raumstation bringen. Ich finde diese Raumstation total geil gemacht. Diese Arsche. Ich finde es total okay, dass er seiner älteren Tochter nochmal begegnet. Ich glaube, Seine ältere Tochter sollte nicht zu ihm sagen, Go for brand. She's out there. Setting camp. Und das ist Damsel in Distress. Das ist nichts anderes. She is out there. Go for her, Nicht geh für den neuen Planeten. Ich finde die Entscheidung richtig. Ich glaube, ich hätte das, erzählt, Ich glaube, ich hätte ihm diesen Moment nicht gegeben, dass sie das zu ihm sagt. Ich glaube, ich hätte Brand einfach noch ein bisschen weiter, erzählt.
Johannes Franke: Ja.
Florian Bayer: Und dass Brand draußen ist und dass sie irgendwas mit Brand machen und nach dem neuen Planeten suchen, finde ich auch okay. Aber nicht so, Das sind Wissenschaftler. Er holt sich nicht seinen Roboter und klaut dann ein Raumschiff, um, da allein hinzufliegen. Die machen eine Mission.
Johannes Franke: Mhm. Ja, ja, ja, ja, genau. ACH, man, ja, Er verlässt da ziemlich die wissenschaftlichen Pfade. Also nicht nur sozusagen auf der Erklärer-Ebene der Physik, sondern eben auch in der Logik der Figuren, wie die wissenschaftlich arbeiten oder nicht arbeiten. Das tut so weh,
Florian Bayer: Die Fallhöhe ist so hoch. Wir kommen von wirklich großen Dingern, wirklich großen Zähnen. Und es sind so ein paar Kleinigkeiten, die so krass runterziehen.
Johannes Franke: Vielleicht ist es auch Nolan, der dann am Ende sagt, ja, ich muss das jetzt zu Ende kriegen und dann irgendwie die Lust. Daran verliert, das Ganze logisch zu Ende zu bringen. Ja,
Florian Bayer: vielleicht. Vielleicht hat er aber auch zu viel Lust daran, das emotional zu Ende zu bringen.
Johannes Franke: Ja,
Florian Bayer: fuck. Es wäre einfach ein bisschen weniger gewesen. Es wäre wirklich ein... Es ist so viel, was Leute nervt an diesem Film, was ich ganz großartig finde. Die erschlagende Orgel, Diesen Pathos, dieses... Wirklich, diese religiöse Erzählung, das finde ich alles total groß. Ich finde diese... Gewaltigkeit und auch Gewalttätigkeit, die der Film einem entgegenwirft. Dadurch, dass alles so groß und bombastisch ist, die finde ich total geil. Ich liebe das. Ich liebe Überambitionen. Ich stehe auch total auf Cloud Atlas von den Wachowskis. Total überambitioniert.
Johannes Franke: Total riesig.
Florian Bayer: Aber es macht Spaß, es macht Freude. Und ich nehme das total mit. Und denke, wow, das hat absolut Potenzial, noch das beste Film zu werden. Und dann sind diese 15 Minuten aber so hart, so schlimm, dass es richtig runterzieht.
Johannes Franke: Ja, bevor wir jetzt ins Fazit schon fast hineingehen, sollten wir vielleicht rübergehen in unsere Top 3. Und dann schauen wir mal.
Florian Bayer: Auf in die Top 3. Und dann müssen wir noch einen Epilog auf der Metaebene, also der Epilog für nach dem Film. Ist ja auch ganz wichtig. Aber zuerst mal in unsere Top 3, bitte.
Johannes Franke: Unsere Top 3. Unsere Top 3. Ich habe dir geschrieben, wir machen eine Top 3 Physikalische Fakten. Da, wo wir hingehen, brauchen wir keine physikalischen Fakten.
Florian Bayer: Voll witzig, weil wir festgestellt haben, dass dieser Film eigentlich alles ziemlich richtig macht, oder?
Johannes Franke: Naja, Ich mein, er geht ja dann in diese fünfdimensionalen Wesen hinein. Was ich übrigens eine geile Idee finde, was wir jetzt gar nicht besprochen haben, was ich auch tatsächlich für so weit weg, aber trotzdem so möglich halte, weil ich da irgendwo... Was sehe, was mich metaphysisch angreift, wo ich denke, Oh ja, wie toll, Wie interessant, Wie spannend, dass ich dem gerne glauben möchte, dass es sowas irgendwann gibt.
Florian Bayer: Ich glaube, Mit den mehr als drei Dimensionen wird extrem viel Hokuspokus und Bullshit gemacht. Und ich verstehe die Konzepte nicht. Ich weiß, es gibt eine Mathematik dahinter, und man kann sehr viel damit machen, aber ähnlich wie Quantentheorie, Quantenphysik hat echt viel leiden müssen. Unter der Esoterik, wird es gerne benutzt, um irgendwelchen Bullshit zu rechtfertigen und irgendwelche komischen Dinge, sich zu vorzustellen, die meint Platz 3. Physik, Wo wir hingehen, brauchen wir keine Physik. Jurassic Park. Und übrigens auch, um das dazu zu sagen, ich verstehe das durchaus auch nicht als negative Wertung. Wenn wir einen wirklich guten Film machen, gibt es einen Moment, wo wir sagen können, Und hier scheißen wir auf Wissenschaft. Wir nehmen Wissenschaft bis zum gewissen Punkt ernst. Und hier wird's Quatsch. Und natürlich ist es total Quatsch, wie sie die Dinosaurier klonen aus dem Blut von irgendwelchen Stechmücken. Aber wenn du dann das erste Mal vor einem Dinosaurier stehst. Und zwar, du hast wirklich das Gefühl, wenn du diesen Film siehst, du stehst mittendrin in den Dinosauriern, Dann ist es vollkommen egal, dass das Quatsch ist, weil es sich einfach umhaut.
Johannes Franke: Ja, genau.
Florian Bayer: Und das habe ich, glaube ich, bei allen Filmen, die ich hier genannt habe. Es ist nichts dabei, was ich schlecht finde. Okay.
Johannes Franke: Ja, ich habe es auch versucht und auch geschafft. Also Platz 3 ist bei mir Flatliners. Die machen so ein paar junge Leute. Die sich hinsetzen und irgendwelche Nahtoderfahrungen sich holen. Und dann da irgendwie im Rahmen der Wissenschaft, in Anführungsstrichen. Dann noch, versuchen irgendwie den Tod, den Übergang und diese Nahtoderfahrung zu dokumentieren. Naja, Also eigentlich völliger Quatsch, weil das natürlich in der Form nicht möglich ist, Dich so zwischen Tod und Leben zu halten. Aber das nimmt der Film so. Der versucht das. Und ich finde den Film Total geil. Das ist so ein 80er, vielleicht ist es sogar, ich hab ihn. BLBlblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblblBlBlBlBlBlBlBlBlBlBlBlBlBlBlBlBlBlBlBlBlBlBlBlBlBlBlBlBlBlBlblblblblBlblblblblblblblblblblblblblblblblblbl. Ewig nicht gesehen. Ich habe ihn 20 Jahre nicht gesehen, Aber in meiner Erinnerung ist das ein echt geiler Film. Das war,
Florian Bayer: ich glaube, Der wurde auch durchaus gemischt von der Kritik wahrgenommen. Ich verproche ihn als Film, den ich extrem gut finde. Ja. Der nicht unbedingt beliebt ist bei der Kritik. Ich glaube, über den müssen wir auch mal reden.
Johannes Franke: Vielleicht reden wir mal über Flatliners. Ach,
Florian Bayer: vielleicht so ein bisschen vergessener Klassiker. Der hat ja ein Remake gekriegt, irgendwann.
Johannes Franke: Stimmt.
Florian Bayer: Vor einigen Jahren erst.
Johannes Franke: Habe ich nicht gesehen, keine Ahnung.
Florian Bayer: Mit Elliot Page, glaube ich sogar, wenn ich mich richtig erinnere. Okay. Der noch schlechter weggekommen ist bei der Kritik. Insofern, Ich habe ihn noch nicht gesehen. Okay. Und weil ich tatsächlich auch das Original sehr mag. Ja. Ja, sollten wir im Kopf beharren.
Johannes Franke: Habe ihn gerade aufgeschrieben.
Florian Bayer: Ah, sehr schön. Mein Platz 2, 2001. Odyssey im Weltraum. Wo es am Schluss wirklich eine sehr große Szene gibt, in der alles, was davor sehr wissenschaftlich Akkurat gemacht wurde, wohlgemerkt. Im Jahr 1968, hat Danny Kubrick Weltraumreisen wirklich krass Akkurat? Wissenschaftlich erzählt. Und die Menschen waren halt gerade so auf dem Weg zum Mond. Am Schluss gibt es diese krasse Szene, wo unser Protagonist ganz ähnlich wie Cooper hier irgendwie diesen Transzendentalen Moment hat und in etwas hineinschwebt. Ich glaube, es ist kein Wurmloch, sondern irgendwas anderes. Um dann sehr surreale Bilder zu sehen. Und am Schluss, Er geht deutlich weiter, als dieser Film, am Schluss wirklich quasi so eine metaphysische Wiedergeburt zu erleben. Als Sternenkind. TOTAL krass, Total spannend.
Johannes Franke: Okay. Ich habe auch noch zwei, gehe ich ganz, ganz weit zurück, weil das schon eigentlich absolut der Startpunkt davon ist. A Trip to the Moon. Oh yeah. 1902. Ja. Georges Méliès Eine Reise zum Mond, erzählt. Und diese Art und Weise, wie er dieses Teil abfeuert, Diese Rakete, die angeblich bis zum Mond fliegen kann, ist so naiv süß. Es ist unglaublich. Und hat natürlich nichts mit Physik zu tun, Aber es ist ganz, ganz, ganz toll. Es ist so süß.
Florian Bayer: Und er weiß es Ja, auch. Er zeigt ja auch den Mond mit Gesicht. Und die Rakete landet im Auge. Das ist toll. Was für ein schöner Film.
Johannes Franke: Er ist nicht wahnsinnig lang, halbe Stunde oder so was. Guckt euch A trip to the Moon von Georges Méliès an. Es ist wirklich, wirklich ein Erlebnis. Macht sehr viel Spaß.
Florian Bayer: Mein Platz 1 ist sehr holistisch. Star Trek. Und aber auch so ein bisschen mit so einem, so ein bisschen in die Rippen gestoßen, weil ich hab's vorhin schon gesagt, es nervt mich so ein bisschen, wenn Leute bei Science Fiction erzählen, als ob das alles seins wäre. Und Trackies können das besonders gut. Star Trek, Die Serie Star Trek, der Film Star Trek, Sein Schöpfer Gene Roddenberry kann nichts dafür. Oder vielleicht kann er ein bisschen was dafür. Aber ich finde, wenn etwas so großspurig behauptet, das ist alles seins. Und wenn es wissenschaftliche Bücher gibt, mit der Physik dahinter und mit den Raumschiffen, als ob das alles funktionieren würde, Dann sage ich, nein, das ist Science Fiction. Wenn es funktionieren würde, dann würden wir den Scheiß... bauen, Dann würden wir ins Weltall fliegen, dann würden wir uns Holodecks bauen. Aber trotzdem mag ich Star Trek.
Johannes Franke: Aber wegen Star Trek behaupte ich jetzt einfach mal, Haben wir einen Haufen Technik, die wir heute haben. Nein,
Florian Bayer: das ist kompletter Bullshit. Das glaube ich nicht.
Johannes Franke: Kunst imitiert... Andersrum. Wissenschaft imitiert Kunst. Nein,
Florian Bayer: Das behaupten die Trekkies, um ihre Serie aufzuwerten. Das ist kompletter Bullshit. Natürlich gibt es einige Leute, die Wissenschaftler geworden sind, Astrophysiker, weil sie Star Trek Toll fanden. Das glaube ich sofort.
Johannes Franke: So. Und die haben das alles... Nein.
Florian Bayer: Um Wissenschaft zu machen, guckst du keine Cheesy Serie aus den 60er Jahren, sondern du studierst Astrophysik und Astronomie.
Johannes Franke: Okay, aber dann vielleicht eher sowas wie Steve Jobs, der sich von Star Trek inspirieren lässt, bestimmte iPhones zu erfinden. Keine Ahnung, weiß ich nicht genau. Okay,
Florian Bayer: wenn wir über User, Interfaces und Sowas reden, Design, dann vielleicht ein bisschen.
Johannes Franke: Immerhin, das möchte ich dir abbringen, das reicht schon. Wir reden wieder über was anderes.
Florian Bayer: Wobei das sterile beige Design von Star Trek. Dass das so Einzug, Vor allem von Next Generation, dass das so Einzug gehalten hat. In die Technik der 90er und 2000er, vor allem der 2000er. Ich weiß gar nicht, ob ich das so geil, finde. Müssen unsere Produkte alle aussehen wie Spülmaschinen? Wie Waschmaschinen? Ich weiß nicht. Muss ein Handy bei den Weißwaren stehen? Apple sagt ja.
Johannes Franke: Ach, du Scheiße. Egal. Wir gehen mal weiter. Hast du deinen Platz 1? Was war mein Platz 1? Das war Platz 1, Ja genau. Mein Platz 1 ist Everything, Everywhere, All at Once. Der hat einfach... Alles gerechtfertigt. Wurstfinger, Alles Mögliche. Es ist mir vollkommen, wurscht. Das ist wissenschaftlich völliger Quatsch, aber es ist so unterhaltsam. Es ist so toll. Ich liebe es.
Florian Bayer: Und das Geile daran ist ja, dass er mit der Prämisse rangeht. Ey, Alles ist möglich. Wir haben hier Multidimensionen. Genau.
Johannes Franke: Viel Spaß.
Florian Bayer: Pupp Dich aus.
Johannes Franke: Er versucht Wirklich so... Also, natürlich macht er das nicht ernsthaft wie bei Star Trek oder sowas. Dass er sagt, wir sind eine ernstzunehmende, Wissenschaftlich fundierte Sendung. Natürlich macht er das nicht. Aber er sagt zumindest hier Multiversen und so weiter. Und das gibt es ja auch als Theorie durchaus in der Physik. Ja, ich liebe die Wurstfinger. Cool. So, Danke für die Top 3.
Florian Bayer: Ja, vielen Dank. Schöne Top 3.
Johannes Franke: Dann gehen wir wieder zurück in unseren Film. Interstellar. Das war unsere Top 3.
Florian Bayer: Kommen wir zum Fazit.
Johannes Franke: Kommen wir zum Fazit?
Florian Bayer: Wir kommen noch kurz zum Epilog. Also zum Epilog nicht des Films, sondern dem Epilog nach dem Film. Es gab Oscars. Es gab eine Auszeichnung für die besten visuellen Effekte. Und es gab Nominierungen für die beste Filmmusik, Bestes Szenenbild, Bester Ton und bester Tonschnitt. Alles gerechtfertigt. Und meiner Meinung nach hätte er durchaus auch überall gewinnen können. Ich verstehe nicht, warum er nur nominiert war für bester Ton. Ich habe nicht geguckt, gegen wen er verloren hat. Der Film hat gigantische 758 Millionen am Boxoffice gemacht.
Johannes Franke: Wahnsinn.
Florian Bayer: Von 165 Millionen
Johannes Franke: Budget. Absoluter Wahnsinn.
Florian Bayer: Über Ambitionen zahlen sich aus. Hip Thorne hat drei Jahre später den Nobelpreis gekriegt.
Johannes Franke: Geil.
Florian Bayer: Für Physik. Ah.
Johannes Franke: Aber was genau, weißt du nicht, oder?
Florian Bayer: Für seine Beiträge zusammen mit Rainer Weiss und Barry Barish zum LIGO-Detektor und die Beobachtung von Gravitationswellen. Auch ein Thema, mit dem ich mich bestens auskenne.
Johannes Franke: Ja, ja, natürlich. Wir wissen ja genau, was gemeint ist.
Florian Bayer: Und der Film wurde gemischt, aufgenommen. Die Fachwelt hat ihn gelobt, Die Fachwelt hat ihn kritisiert. Das Publikum hat ihn gelobt und hat ihn kritisiert. Und die Kritik hat ihn gelobt und kritisiert. Ich hab das Gefühl, Es war das erste Mal, dass sich so ein bisschen Risse im Renommee von Nolan gezeigt haben. Dass Leute gesagt haben, oh, vielleicht ist es doch ein bisschen viel. Bei Dark Knight Rises war es vielleicht auch schon ein bisschen. Aber ich hab das Gefühl, Bei dem Film wurden diese Stimmen lauter, die gesagt haben, Vielleicht ist Nolan doch nicht der beste Regisseur aller Zeiten.
Johannes Franke: Ja, ist er auch nicht. Aber ein verdammt guter Regisseur, wie wir hier in dem Film sehen. Und natürlich hat jeder Regisseur, so seine Problemchen, seine Felder, wo man sagt, das kann er allerdings nicht so gut. Und dann versucht er, das Halt verzweifelt, irgendwie auszugleichen. Aber na gut, okay. Da muss man vielleicht auch ein bisschen Augen zudrücken. Oder sowas. Was halten wir denn eigentlich von der Botschaft, dass die Welt sagen sollte, ach, Wir kriegen es hier auf der Erde nicht hin, verlassen wir Sie einfach und gehen woanders hin.
Florian Bayer: Elon Musk ist ein huge Fan.
Johannes Franke: Ja, genau. Toll.
Florian Bayer: Es ist tatsächlich, also angesichts aktueller Diskussionen, Es ist tatsächlich merkwürdig, diesen Film zu gucken, weil man das hier wirklich Propagandamaterial für Elon Musk zurechtgelegt wird.
Johannes Franke: Krass. Ja, ach, wir schaffen es hier nicht, also gehen wir doch, was soll's. Wir haben eine Erde zerstört, auf zur nächsten. Und ich meine, die Welt da draußen ist riesig. Wer weiß, wie viele Erden da auf uns warten. Das Urteil
Florian Bayer: Was sagst du? Oder soll ich anfangen? Ich kann es Kurz machen.
Johannes Franke: Nee, mach du es dann am Ende kurz. Ich bin nicht, ich bin total impressed von den Bildern, von vielen Szenen, wie sie inszeniert sind, Von ganz guten inszenatorischen Bögen bin ich beeindruckt. Ich bin nicht so sehr beeindruckt von den einzelnen, Wenigen Botschaften, die dieser Film hat. Irgendwie finde ich es nicht, so rich. Ich weiß nicht. Irgendwie kommt er mir sehr, sehr philosophisch, daher. Hat aber am Ende nicht so viel Philosophie zu bieten, die mich interessiert, muss ich sagen. Das tut mir ein bisschen weh. Aber ansonsten ist der Film wahnsinnig unterhaltsam. Ich bin wahnsinnig angespannt, streckenweise, weil er so spannend ist und das Super gut hinkriegt.
Florian Bayer: Zu 85 Prozent. Der beste Film, den Nolan je gemacht hat. Zu 15 Prozent eine absolute Vollkatastrophe. Und das Ding ist, das gleicht sich ja nicht aus. Man kann ja nicht sagen, raus kommt ein durchschnittlicher Film, sondern es ist ein absoluter Muss-man-sehen-Film. Und es ist ein ganz schlimmer Film.
Johannes Franke: Also Wir haben zwei Filme vor uns.
Florian Bayer: Wir haben zwei Filme vor uns. Und eine absolute Sehempfehlung. Es ist ein großartiger Film und teilweise tut es aber echt weh.
Johannes Franke: Danke an die beiden, die das uns aufgedrückt haben. Ja,
Florian Bayer: vielen Dank. Ich hoffe, wir sind eurem Film gerecht geworden, lieber. Dennis und lieber Florin.
Johannes Franke: Flor wollte den Film nicht machen, eigentlich. Ich hatte ihn mal irgendwann vorgeschlagen und dann hat Flor gesagt, ja, ach.
Florian Bayer: Er ist besser, als ich in Erinnerung habe. Und das Schlimme ist weniger, nee, Das Schlimme ist nicht weniger schlimm, aber das Schlimme ist kürzer, als ich es in Erinnerung habe. Ach so,
Johannes Franke: okay.
Florian Bayer: Aber das Schlimme ist trotzdem immer noch wirklich, wirklich schlimm.
Johannes Franke: Ja, ich finde es nicht ganz so schlimm wie du, Dafür finde ich den Rest des Films gar nicht so extrem gut wie du. Aber es ist ein toller Nolan. Irgendwo in der Mitte. Ich fand tatsächlich Oppenheimer viel, viel besser, noch. Ich fand Memento viel, viel besser. The Dark Knight fand ich tatsächlich streckenweise auch ein bisschen besser.
Florian Bayer: Dark Knight ist auf jeden Fall besser. Also, wenn ich eine Top 3 für neuen Filme machen würde, wäre Memento, THE DARK KNIGHT und... Lass mich Kurz überlegen, Memento, DARK Knight.
Johannes Franke: Aber wenn du jetzt 95% des Films als besten Nolan überhaupt zivilierst.
Florian Bayer: Die anderen 5% sind so schlimm, dass der nicht mehr in die Top 3 schafft. Aber tatsächlich gehört er zu den besseren Nolan Filmen. Ich glaube, Memento, Dark Knight und Prestige. Aber ich bin halt auch ein prätentiöser Filmkritiker, der sein Frühwerk mag und nicht seine Blockbuster.
Johannes Franke: Vielleicht gucken wir uns Prestige irgendwann mal noch an. Den fand ich mir auch toll.
Florian Bayer: Dark Knight ist sein bester Blockbuster, Aber Inception ist sehr dicht dran. Inception hat ein bisschen Exposition-Probleme. Inversion.
Johannes Franke: Okay. Das ist doch schön. Das ist doch ein versöhnliches Ende oder sowas. Und wir hören uns einfach. Nächste Woche wieder. Wenn Ihr Wissen wollt, was wir nächste Woche besprechen, dann bleibt noch kurz dran. Dann werden wir es euch um die Ohren hauen, Nachdem ihr den Jingle nochmal anhören, musstet.
Florian Bayer: Ansonsten euch vielen Dank fürs Zuhören, wie immer. Wir freuen uns, dass ihr da seid und uns begleitet auf unserem Weg durch die Filmgeschichte. Vielen Dank dir, Johannes.
Johannes Franke: Ja, vielen dank dir, Floris. Gebt uns gerne Filmempfehlungen, ne? Wie gesagt. Oder hinterlasst ein oder zwei Kaffee. Wir haben diesen Spendenbutton immer noch auf der Webseite, aber der wird nicht so genutzt, wie wir gehofft haben.
Florian Bayer: Der Spendenbutton fühlt sich ungefähr so wie Romalee, als er auf einem Raumschiff wartet.
Johannes Franke: 28 Jahre. Okay,
Florian Bayer: bis nächste Woche.
Johannes Franke: Bis nächste Woche. Ciao. Do not go gentle into that good night. Old age should burn and rave at close day. Rage, Rage against the Dying of the light. The wise men at their end know. Do not go gentle into that good night. Grave man near death, who see with blinding sight, Blind eyes could blaze like meteors and be gay. Rage, Rage against the Dying of the light. And you, my father, there on the Sad heights. Curse, Bless Me Now With Your Fierce tears, I pray. Do not go gentle into that good night. Rage, Rage against the Dying of the light. So, Flo, Nächste Woche gibt's noch was Schönes.
Florian Bayer: Und zwar nichts von mir.
Johannes Franke: Und nichts von mir.
Florian Bayer: Sondern... Uh,
Johannes Franke: wir haben einen Gast, wir haben einen Gast. Oh, mein Gott, Oh, mein Gott, wieder.
Florian Bayer: Yeah, Shari ist wieder Gast. Die war schon mal bei uns.
Johannes Franke: Shari war schon mal bei uns. Die Leute, die... Diese eine Episode von uns gehört haben, Bam, Boom, Bang, haben Shari schon kennengelernt. Ansonsten eure zweite Chance jetzt. Hallo Shari. Hallo,
Florian Bayer: Ich sehe mich als Stillvertreterin des Publikums und deswegen möchte ich eine Bandbreite abdecken. Und das habe ich letztes Mal angefangen. Mit Bam Boom, bang. Und jetzt gehen wir quasi in die andere Richtung mit die Roten Schuhe,
Johannes Franke: The Red Shoes. Oh, mein Gott, das ist eine Bandbreite auf jeden Fall.
Florian Bayer: Ein Film, den ich überhaupt nicht kenne.
Johannes Franke: Den du überhaupt nicht kennst?
Florian Bayer: Nein.
Johannes Franke: Du kennst die roten Schuhe nicht?
Florian Bayer: Ich habe den Titel schon gehört, weil ihr schon mal drüber geredet habt. Das heißt, Ich habe Schari schon mal drüber Reden gehört und ich habe dich schon mal drüber reden, gehört. Aber auch nur so sehr vage. Das heißt, ich weiß überhaupt nicht, was auf mich zukommt.
Johannes Franke: Schari darf jetzt auch entsetzt sein, weil ich kannte den Film nämlich auch nicht, bevor sie mir ihn gezeigt hat.
Florian Bayer: Wollte ich gerade sagen, Johannes Tuzi, Auch roten Schuhe kennt man doch. Und dabei habe ich ihn, glaube ich, auf diesen Film gebracht, weil ich den sehr, sehr lange gucken wollte und dann es endlich getan habe. Und ihn gut fand offenbar. Deswegen bringe ich ihn hier rein. Und eine schnelle Recherche, verrät ein britischer Ballettfilm aus dem Jahr 1948. Das ist wirklich ein Kontrastprogramm zu Bang Boom, Bang. Ja.
Johannes Franke: 1948, Meine Güte. Das, ja, haben wir selten in diesem Podcast so early und voll im Technikolor-Bereich, wenn ich das richtig sehe.
Florian Bayer: Ja, da guck mal genauer hin, und dann wirst du, es sehen. Cool, Wir freuen uns auf nächste Woche. Ihr hört hoffentlich auch rein und schaut euch vorher den Film an. Und dann reden wir mit Shari zusammen über die roten Schuhe.
Johannes Franke: Sehr schön. Bis nächste Woche. Und Schari muss jetzt einfach die nächste Woche hier sitzen und warten.
Florian Bayer: Ich möchte auch noch sagen, Ballettfilm klingt wahrscheinlich für euer männlich geprägtes Filmpublikum sehr hart. Ich weiß nicht, wie euer Publikum dort ist. Es ist gar nicht so schlimm, wie man meinen könnte. Ich kann noch mal kurz in unsere Demografie schauen, um das noch einmal kurz zu klären. Wie ist bei uns die Geschlechtsverteilung? Währenddessen möchte ich sagen, es ist ein ganz toller Film.
Johannes Franke: Ja.
Florian Bayer: Mehr darf man ja gar nicht sagen. hier.
Johannes Franke: Nein, nein, das darf man erst machen, wenn wir die Folge noch haben. Dann werden wir aber auch richtig hart spoilern.
Florian Bayer: Also Ihr lieben. 62,4% Männer. Seid nicht abgeschreckt, Zumindest Shari sagt das. Aber es geht eigentlich.
Johannes Franke: Ja, 62% ist für einen Podcast, für einen Laber-Podcast von zwei Dudes eigentlich gar nicht so schlecht.
Florian Bayer: Aber ihr seid auch Cute Dudes, also wahrscheinlich kommen da auch ein paar. Ich sag jetzt lieber nichts zum Altersschnitt.
Johannes Franke: Oh, okay. Gut. Also liebe Ballettfans, da draußen, Wir sehen uns und hören uns nächste Woche wieder, wenn es wieder heißt, die roten Schuhe oder sowas.
Florian Bayer: Genau, bis dann.
Johannes Franke: Bis dann, ciao.
